Xavier Naidoo live 2026: Tickets, Termine, Vorverkauf
Sieben Konzerte in Deutschland und Österreich 2026. Alle Infos zu den Auftritten des weiterhin umstrittenen Xavier Naidoo
Xavier Naidoo legt nach: Ende des Jahres gibt es zwei Comebackversuch-Konzerte in Köln – im kommenden Jahr schiebt er gleich ab Januar eine Tournee hinterher. Sieben Konzerte in Deutschland und Österreich. Die Konzertreihe heißt „Bei meiner Seele“. Ticketmaster-Presale beginnt am morgigen Montag (14. Juli 2025). Alle Infos hier.
XAVIER NAIDOO
BEI MEINER SEELE
- 16.12.2025 Köln, Lanxess Arena – ausverkauft
- 17.12.2025 Köln, Lanxess Arena – ausverkauft
- 06.01.2026 Zürich, Hallenstadion
- 09.01.2026 München, Olympiahalle
- 11.01.2026 Wien, Stadthalle D
- 14.01.2026 Hamburg, Barclays Arena
- 18.01.2026 Leipzig, Quarterback Immobilien Arena
- 20.01.2026 Berlin, Uber Arena
- 23.01.2026 Mannheim, SAP Arena
Ticketmaster Presale:
Mo., 14.07.2025, 10:00 Uhr (Online-Presale, 24 Stunden)
www.ticketmaster.de/presale
Allgemeiner Vorverkaufsstart der neuen Shows:
Di., 15.07.2025, 10:00 Uhr
Xavier Naidoo: Dem verlorenen Sohn eine Chance geben?
Im Dezember 2015 gab Marek Lieberberg der Zeitung „Jüdische Allgemeine“ ein Interview zu den damaligen „Ausfällen“ von Xavier Naidoo. Der Mannheimer Sänger hatte gerade seinen Platz als deutscher ESC-Kandidat für die 2016er-Finals in Stockholm verloren. Seine Nähe zur Reichbürger-Szenerie und eine ganze Latte verstörender Aussagen ließen am Verstand des kurpfälzischen Soulbrothers zweifeln.
Veranstalter-Legende Lieberberg (79), der heute die Geschicke der deutschen Sektion des Konzertriesen Live Nation leitet, sprang damals für ihn in die Bresche: „Ich verstehe die Diskussion. Aber ich bleibe dabei: Xavier Naidoo ist weder antisemitisch noch homophob. Da gibt es viele Missverständnisse und Widersprüche.“
Auch auf das wiederholte Nachbohren der „Jüdischen Allgemeinen“ stand Lieberberg fest zu seinem langjährigen Schützling: „Xavier Naidoo ist weder ein bösartiger Mensch noch ein Judenfeind. Er war in Israel, hat dort gespielt. Seit 20 Jahren kenne ich ihn, und ich habe in dieser Zeit keine einzige diskriminierende Äußerung wahrgenommen.“
Private Achterbahnfahrt
Das öffentliche Bild sah anders aus. Xavier ließ keineswegs locker. Bis hinein in die Corona-Zeit huldigte er diverse Verschwörungstheorien. Der mildeste Erklärungsversuch für diese Manie war noch der allzu dauerhafte Konsum von Cannabis-haltigen Substanzen. Bereits 2005 hatte es eine polizeiliche THC-Razzia bei ihm gegeben. Hasch macht blöd, sagt der Volksmund. Er spinnt halt ein wenig, lautete ansonsten der Tenor seines Umfelds. Eigentlich ist er ein guter Junge, politisch erst nehmen darf man ihn aber nicht.
Doch seine private Achterbahnfahrt war schon lange nicht mehr privat. QAnon-Statements oder sein Song mit dem Rechtsrock-Recken Hannes Ostendorf („Hooligans gegen Salifisten“) waren keine bekifften Versehen. Auch die letzten Wegbegleiter konnten irgendwann nichts mehr für ihn tun.
Live Nation, unter der Ägide von Marek Lieberberg, veranstaltet am 16. Dezember 2025 das große Comeback-Konzert in der Kölner Lanxess Arena. Er hat seinen Schützling nie fallen gelassen.
Forderungen nach Boykott oder Auftrittsverbot sind überzogen
Naidoos „Entschuldigungs“-Video vom April 2022 gilt bis heute als Endpunkt der heftigen Rumpelstrecke. „Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt, habe mich zum Teil instrumentalisieren lassen“, verkündete er im Video, wie ein Fremdbestimmter, der seine Dämonen abschütteln will.
Auch wenn kaum zu erwarten ist, dass Xavier Naidoo als klardenkender Arbeiterliedermacher auf die Bühne zurückkehren wird, so sind Forderungen nach Boykott oder Auftrittsverbot überzogen. Nach vier Jahren im Off soll seine Chance zur Bewährung bekommen. Vielleicht ist der Naidoo-Wahnwitz ja wieder ohne die Extreme und ohne politische Vereinnahmung möglich. Ganz einfach so; als durchgeknallter Künstler über 50.
Wenn Veranstaltung in Köln und auch die Vorbereitungszeit bis dahin einigermaßen unfallfrei über die Bühne geht, steht Naidoo vor einer Oasis-mäßigen Renaissance als Live-Künstler. Das Publikum liebt gefallene Helden, die wieder aufstehen. Auch seine Selbstinszenierung als Schmerzensmann, der nur falsch verstanden worden ist (wobei es gar nichts „falsch“ zu verstehen gab) schweißt die Fans zusammen. Auch im Rammstein-Lager gab es diesen „United-We-Stand“-Effekt. Und Marek Lieberberg hätte seine Mission als treusorgender Patron zu einem vorläufigen und versöhnlichen Ende gebracht.