Das Heft im April 2011

Die neue Ausgabe mit Texten über Herbert Grönemeyer, Hurricane / Southside, Paul Simon u. v. a.

FEATURES

Herbert Grönemeyer: „Es fühlt sich wieder richtig an!“
Das neue Album von Herbert Grönemeyer dreht sich um Schiffsreisen und kündet von der Kraft des Aufbruchs. Mit Rainer Schmidt und Joachim Hentschel spricht er über Wogen, Wind und Westerwelle.

„True Blood“: Zum Anbeißen
In „True Blood“ geht es um Sex und Tod, um die Befreiung von Repression und Prüderei. Ein Set-Besuch bei einer Serie, nach der nicht nur Jugendliche süchtig sind – nun auch in Deutschland.

 

Hurricane/Southside: Rausch der Massen
Zum ersten Mal präsentiert der ROLLING STONE das Doppelfestival Hurricane/Southside. Mit dabei: Foo Fighters, Arcade Fire, Suede und andere. Hier beantworten sie die wichtigsten Fragen.

Wolfgang Niedecken: Wunschbilder
Zum 60. Geburtstag zieht der BAP-Sänger nicht nur musikalisch Bilanz: Für uns kommentiert er sein Werk als Maler.

Jennifer Lawrence: Landei mit Babyspeck
In den USA wird Jennifer Lawrence als Schauspielsensation gefeiert. Nun startet ihr Film „Winter’s Bone“ auch bei uns.

Der WikiLeaks-Krimi
Exklusiver Vorabdruck: Wie WikiLeaks-Aktivist Julian Assange den gefährlichsten Mediencoup des Jahrzehnts einfädelte.

Paul Simon: Evangelium eines Zweiflers
Kurz vor seinem 70. Geburtstag fällt sein Name im Popuniversum so oft wie lange nicht mehr. Maik Brüggemeyer besuchte den großen amerikanischen Songwriter zu Hause in Connecticut.

ROCK’N’ROLL

Aufmacher: Lady Gaga

Close-Up: Zoë Kravitz

Mit Texten über: Guitar Hero, Glasvegas, Elbow, Rise Against, Bruce Cockburn, John Burnside, Bastian Pastewka, The Kills, Frankie & The Heartstrings

Breaking: The Vaccines, Maike Rosa Vogel, Yuck

My-Typewriter-Special: „Sind Wir Durchgeknallt?“ Eckart Lohse und Markus Wehner ziehen die Lehren aus der Guttenberg-Saga.

Q&A: Bob Geldof

Coverstories: Anna Maria Mühe

Mit den Rubriken: „Randnotizen“, „Kinderkram“ und „Willander sieht fern“

REVIEWS

Tonträger: The Strokes, Radiohead, Bill Callahan, David Lowery, Lucinda Williams, J Mascis u.a.

Replays: Jim Sullivan, Nick Lowe, Elvis Presley, The Soft Boys, Graham Parker, Sebadoh u.a.

Performance: PJ Harvey, Joan As Police Woman, Mogwai, „On The Road“

Leinwand: „The Fighter“, „Winter’s Bone“, „Das Hausmädchen“, „Four Lions“, „Brighton Rock“, „Sanctum“ und DVDs

Kultur: Michel Houellebecq, Print-Pop, Musikbücher, arte-„Tracks“

BEIGELEGT: NEW NOISES Vol. 104

Immer wieder Seattle! 20 Jahre nach „Nevermind“ macht man in der nordwestamerikanischen Stadt freilich keinen Grunge mehr. Bestes Beispiel: The Head And The Heart. Ähnlich wie bei anderen Vertretern der neuen Indie-Americana, schwellen auch hier die Harmonien, pulsieren die Rhythmen, hämmern die Klavierakkorde. Erst vor zwei Jahren gegründet, legt die Band nun mit „The Head And The Heart“ ein erstaunlich reifes Album vor, dem auch „Couer D’Alene“ entstammt.

Sonic Youth auf den „New Noises“? Natürlich nicht. Aber es ist schon beachtlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Yuck Sound und Attitüde einiger Bands aus der Hochzeit des US-College-Rock zu eigen machen. Nach verschiedenen Singles und EPs erscheint nun mit „Yuck“ endlich ein Album der hochgelobten britischen Band. Wir präsentieren das herrlich zerschossene „Get Away“, einen Song mit so viel Furor, dass J Mascis seine helle Freude hätte.

Bereits im vergangenen Monat hatten wir von Frankie & The Heartstrings berichtet, jener Wave-Pop-Band, deren Debüt Edwyn Collins produzierte. Ein gehöriger Teil der Pop-DNA des Altmeisters scheint auf den ohnehin Orange-Juice-inspirierten Frankie und seine Spießgesellen übergegangen zu sein: Songs wie „Hunger“ sind ein Paradebeispiel für die zielgerichtete Ökonomie und den direkten Zug zum Refrain, um den es bei dieser Art von juchzender Popmusik gehen sollte.

Ein gewaltiger Sprung nach vorne ist der amerikanischen Band The Low Anthem mit dem aktuellen Album „Smart Flesh“ gelungen. Weshalb wir Ihnen trotz des bereits verstrichenen Veröffentlichungstermins „Boeing 737“ nicht vorenthalten wollten: Derart konzis und mitreißend musizieren derzeit nur wenige.

Wer mit einem so ausgeprägten Sinn für Dramatik ausgestattet ist wie der Songschreiber Josh T. Pearson, der bezeichnet sein erstes Solo-Album „Last Of The Country Gentlemen“ selbstredend als eine „Teenage-Sinfonie an Gott“. Aber wir wollen keine Scherze machen: Der ehemalige Lift-To-Experience-Sänger hatte ein schlechtes Jahr, und das hört man. Pearson barmt, fleht und intoniert derart eindringlich, dass es einen schaudert. Ergreifend.

Glockenhell und fordernd singt James Vincent McMorrow „This Old Dark Machine“ mit reichlich West-Coast-Appeal. Es dauert jedenfalls keine Minute, da wippt man schon mit dem Fuß. Mehr davon gibt’s auf „Early In The Morning“, einer Songsammlung, auf der der irische Musiker melancholisch raumgreifenden Folk spielt, wie wir ihn ähnlich von Iron & Wine kennen. Indes stets mit Verve und niemals dem Drang zum Kitsch folgend.

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die bezaubernde Songschreiberin Maike Rosa Vogel, über die bisweilen berichtet wurde, als durch den Erfolg von Get Well Soon die Popakademie Mannheim für einen Moment interessant zu sein schien. Nun wissen wir nicht, was man in Mannheim vielleicht doch lernen kann. Ganz gewiss aber nicht eine derart eigene, auf wundersame Weise verschrobene Musik, wie Vogel sie auf „Unvollkommen“ macht. Und nein, „Das mutigste Mädchen der Welt“ ist sie natürlich nicht selbst.

Der Witz mit dem Namen ist vielleicht ein bisschen lahm, Gregor McEwan ist weder Schauspieler noch kommt er aus Schottland. Aber sonst soll man hier ruhig mal genauer hinhören: Hagen Siems, wie der Songscheiber eigentlich heißt, ist eines der großen Talente in diesem Land. Unter den Fittichen von Tom Liwa entstand jetzt sein Debüt, „Houses & Homes“. Überwiegend fragile Sehnsuchtsmusik wie „From Brunswick To Munich“. Betörend.

An einer Art englischsprachiger Version des Chansons arbeitet seit einigen Jahren die neuseeländische Songschreiberin Flip Grater. Angeblich ward ihr einst in Schweden das Herz gebrochen, weshalb sie jetzt immer so traurig klingt. Und damit das nicht noch mal passiert, spricht sie mit waidwunder Stimme in „Careful“ eine Warnung aus: „Be careful how you lay your hands on me/ I may not be as strong as you think.“ Also, Jungs: Achtet auf Flip Grater, damit sie auch morgen noch Alben wie „While I’m Awake I’m At War“ aufnehmen kann.

Ganz langsam und lange beinahe unbemerkt wuchs die Berliner Elektropop-Band  Bodi Bill über eingeweihte Hauptstadt-Kreise hinaus, nahm drei Alben auf, war in Europa unterwegs. Mit „What?“ gelang nun abermals eine überaus stimmungsvoll-skurrile Sammlung  sanft hingetupfter Pop-Miniaturen.

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