Dionne Bromfield im Videointerview.

Ihre Taufpatin Amy Winehouse war zugleich ihr lautester Fürsprecher. Zu Recht: Die gerade erst 16 gewordene Dionne Bromfield legt mit ihrem Album "Good For The Soul" erstaunlich reifen Soulpop vor.

Schon seltsam, auf einmal eine 15-Jährige zu interviewen (zum Zeitpunkt des Interviews war sie das noch), die schon seit ihrem 13. Lebensjahr auf der Bühne steht. Das erlebt man beim ROLLING STONE eigentlich nicht so oft. Aber Dionne Bromfield ist kein bis zum Erbrechen gepushter Kinderstar, sondern eine Newcomerin, die schon eine erstaunliche musikalische Reife beweist. Ihr Album „Good For The Soul“, das nun auch in Deutschland erschienen ist, ist voll mit diesen bittersüßen Soulpop-Nummern, die dank Duffy und vor allem – in Perfektion – von Adele und Amy Winehouse in den letzten Jahren immer wieder den Weg in die Charts fanden.

Amy Winehouse dürfte dann wohl auch der Grund sein, warum Dionne Bromfield schon jetzt da ist, wo sie ist. Ihre in diesem Jahr verstorbene Taufpatin war die wohl lauteste Fürsprecherin der jungen Dame. Und Amy Winehouse war auch die erste, die Dionne attestierte, dass sie eine eindrucksvolle Stimme hat.

Dieses Lob, diese Unterstützung ist nun Fluch und Segen zu gleich. Denn natürlich öffnet diese Verbindung Türen. Andererseits schwebt der tragische Tod von Amy Winehouse wie eine düstere Wolke über all ihren Interviews. Und offenbar scheint die deutsche Presse der bissigen Tabloid-Meute ihrer Heimat in Nichts nachzustehen. So wurde man vom Label gar noch mal darauf hingewiesen, dass man eine 15-Jährige nicht gleich mit der Frage konfrontiert, wie sie sich beim Tod von Amy gefühlt hat. Oder was ihr zur Zahl 4,16 (Promille) einfällt. Da wäre man ja eigentlich auch selbst drauf gekommen – dachte man sich so, wurde dann allerdings vom Management eines besseren belehrt. So gab es wohl tatsächlich deutsche Pressevertreter, die mit Fragen dieser Art das Gespräch eröffneten …

In unserem Interview zeigte sich dann eine quirlige junge Dame, der man anmerkt, dass sie seit ihrem 13. Lebensjahr in der Popwelt zuhause ist – und bei der man sich manches Mal fragt, ob sie nicht Gefahr läuft, sich zu übernehmen. So wirkt ihr Schul- und Arbeitstag, den sie uns im Videointerview skizzierte, schon recht voll.

Ihre Interviewprofessionalität ist allerdings noch ein wenig von Anspannung und Nervosität durchzogen. Als wir sie fragten, wie denn ihre Mitschülerinnen damals reagierten, als sie erfuhren, dass Dionne gerade ein Soul-Coveralbum veröffentlicht hatte, geriet sie so charmant ins Plappern, wie man als 15-Jährige eigentlich plappern sollte. Und als sie dann noch hinzufügt, dass sie nach dem Release ihres Debüts „Introducing…“ die Schule wechselte, weil einige Klassenkameraden sie deshalb hänselten, spürt man den schmalen Grat, auf dem sie sich mit einer Karriere in dem Alter bewegt.

Dionne Bromfield wird am kommenden Dienstag, dem 07. Februar, ein exklusives Konzert in Berlin spielen – und zwar ab 21 Uhr im Prinz Charles. Da nur 200 Leute anwesend sein können, wird es einen tape.tv-Livestream der Show geben, den wir auf unserer Website präsentieren werden.

Aber genug der Vorrede – hier nun unser Videointerview und einige weiterführende Videos:

Dionne Bromfields erster Auftritt im britischen Fernsehen – mit Amy Winehouse:

Ihr nun auch in Deutschland erhältliches Album „Good For The Soul“ ist bereits ihr zweites. Auf „Introducing… Dionne Bromfield“, das sie mit 13 Jahren aufnahm, sang sie noch bewährte Soulklassiker. So sollte es eigentlich auch mit dem Nachfolger sein – bis Dionne sich querstellte und ihrem Labelboss persönlich sagte, sie wolle lieber ihre eigenen Songs singen. Hier kann man das aktuelle Album einmal querhören:

Und Amy Winehouse leider letzter Auftritt (mit Dionne Bromfield) – auf dem iTunes Festival in London in diesem Jahr:

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