Grammys 2015: Die Highlights und Gewinner im Live-Ticker

In Los Angeles wurden am Abend zum 57. Mal die Grammys verliehen. Wir begleiteten die Show im Live-Ticker, verrieten Höhe- und Tiefpunkte - und natürlich die Gewinner.

>>> In der Galerie: Grammys 2015 – die wichtigsten Gewinner

Showtime! Am Abend wurden im Staples Center in Los Angeles zum 57. Mal die Grammys, der bekannteste Preis der Musikindustrie, verliehen. Wir begleiteten die Show im Live-Ticker. Highlights sollten natürlich die Live-Auftritte der Künstler sein, darunter einige ungewöhnliche Paarungen.

So sollten Beck und Coldplay-Frontmann Chris Martin zusammen einen Song von Becks Album „Morning Phase“ singen, Mary J. Blige gab mit Sam Smith einen Song von „In The Lonely Hour” zum Besten, Ed Sheeran wurde von Jazz-Legende Herbie Hancock, The Roots-Drummer Questlove und John Mayer begleitet, und Paul McCartney, Rihanna und Kanye West wollten erstmals gemeinsam ihren Song “FourFiveSeconds“ aufführen.

Ausserdem wurden Auftritte von Katy Perry (mit ihrer Selbstmordballade “By the Grace of God”!), AC/DC (mit “neuem” Drummer Chris Slade), Madonna, Lady Gaga und Tony Bennett sowie ein paar Überraschungsgäste erwartet. Kam Prince? We shall see…

Zu den grossen Favoriten des Abend gehörten Beyoncé, Pharrell Williams und Sam Smith , die mit jeweils sechs Nominierungen ins Rennen um das vergoldete Miniatur-Grammophon gingen. Aber auch Jack White, Ryan Adams, Arcade Fire und Beck hätten mehrere der begehrten Trophäen ergattern können. Die wichtigsten Nominierungen seht Ihr hier noch einmal in der Übersicht.

Da es insgesamt 83 Kategorien gab, wurden ein paar der begehrten Preise bereits am Nachmittag verliehen. Beyoncé bekam einen Grammy für Best Surround Sound Album, Becks “Morning Phase” wurde als Best Engineerd Album, Non Classical ausgezeichnet, Aphex Twins “Syro” gewann als Best Dance/Electronic Album.

2:00 Uhr: Es geht los!

Zeremonienmeister des Abends ist HipHop-Urgestein LL Cool J, der sich im Vorfeld selbst als “Quarterback” der Veranstaltung bezeichnete. Er wolle “auf keinen Fall” Oscar-Gastgeber wie Billy Crystal oder Ellen DeGeneres imitieren, sondern einfach “er selbst sein und Spass haben”. Na denn…

Ohne gross Zeit zu verlieren, spielen AC/DC auf! Und legen gleich mit dem zweiten Song, “Highway to Hell” die Latte für den Rest des Abends sehr hoch. Drummer Chris Slade scheint sichtlich Spass zu haben, Lady Gaga hält es nicht länger auf dem Sitz. Viele im  Publikum tragen leuchtende Teufelshörner.

2:10 Uhr: Taylor Swift präsentiert “Best New Artist”. Der Grammy geht an…Sam Smith! Mal sehen, wie viele er heute noch einsammeln kann. Nette, kurze Dankesrede: „Mom and Daddy, I won a Grammy!“

2:18 Uhr: Schauspielerin Anna Kendrick (“Up In The Air”) kündigt Ariana Grande mit “Just a Little Bit of Your Heart” an. Ziemlich müder, leicht trutschiger Auftritt, sorry.

2:24 Uhr: Tom Jones, the man! Zusammen mit Jessie J singt er “You’ve Lost That Lovin’ Feelin’”. Old school charm!!

2:27 Uhr: Der Grammy für Best Pop Solo Performance steht an. Tom Jones verkündet den Gewinner:  Pharrell Williams mit „Happy (Live)”!

Seine Dankesrede – in Shorts gehalten – fällt knackig-kurz aus: Label, Team, blabla… Muss auch, denn das Orchester fängt bereits nach wenigen Sekunden zu spielen an – Zeichen an die Künstler, sich knapp zu halten. Kein Wunder bei dem Programm, das noch ansteht…

2:37 Uhr: Barry Gibb! Zusammen mit den Pentatonix kündigt er die Nominierten für Best Pop Vocal Album an. Der Gewinner: Sam Smith again! Räumt er heute ab?

2:44 Uhr: LL Cool J kündigt Kanye West an. Es ist Kanyes erster Grammy-Auftritt in sechs Jahren. Kanye performed solo in einem weinroten Samtanzug den Song “Only One”, den er für seine Tochter, Baby North, schrieb.

2:55 Uhr: Nicki Minaj und Miley Cyrus am Mikro: “Give it up for our bitch Madonna!” El Ciccone sieht gut aus im Matador-Outfit, sie singt “Living For Love”, einen der Diplo-Songs von ihrem neuen Album. Als Stiere verkleidete Tänzer wuseln um sie rum. Bislang der stärkste Auftritt des Abends.

2:57 Uhr: Next: Der Grammy für Best Rock Album. Schauspieler Josh Duhamel verkündet den Gewinner: Beck mit “Morning Phase”!

3:00 Uhr: Es geht Schlag auf Schlag. Legenden auf der Bühne: Smokey Robinson und Nile Rodgers vergeben den Lifetime Achievement Award an George Harrison, sehr kurz, knapp und irgendwie nicht wirklich berührend. Schade. Und verkünden den Gewinner des Best R&B Performance-Grammys: Beyoncé! Bereits ihr zweiter Grammy heute.

3:10 Uhr: Keine besonders aufregende Nummer: Ed Sheeran spielt mit Questlove, Herbie Hancock und John Mayer den Song “Thinking Out Loud”. Schräges Gitarrensolo von Mayer auf rosaroter Gitarre.Böser Twitter-Kommentar: “Hochzeits-Musik”. Passt.

Da freut man sich ja tatsächlich über Jeff Lynne mit seinem Electric Light Orchestra und ihrem alten “Evil Woman”. Dann stösst Ed Sheeran mit hinzu: “Strange Magic”. Wenig magisch. Trotzdem: Nicole Kidman tanzt alleine im Auditorium. Okay, Beyoncé macht auch mit.

3:25 Uhr: Nach ziemlich unsäglichem Auftritt von Gwen Stefani und Maroon 5s Adam Levine stehen Hozier und Annie Lennox auf der Bühne. Song: “Take Me To Church”. Gewaltige Stimmen, ein Hauch von Gänsehaut! Dann geht Lennox in „I Put A Spell On You“ über: gross!! Sie stiehlt allen die Show! Kanye lächelt!!

3:34 Uhr: Pharrell darf als nächstes ran, in einem neuen Paar Shorts. Outfit: Hotel-Page? Bombastische Aufführung von “Happy” (Arrangement: Hans Zimmer) mit Lang Lang am Piano, Dutzenden von Geigerinnen, Tänzern und Gospel-Chor. Leicht wirr. Masse macht’s nicht immer, aber schön bunt war’s immerhin.

3:44 Uhr: Video-Message von Obama! “It’s On Us”, ein Aufruf, häuslicher Gewalt ein Ende zu bereiten. Im Anschluss Katy Perry: was für ein Unterschied zur Super Bowl! Sie trägt ihre Ballade “By The Grace Of God” vor, in einem schlichten, weissen Kleid vor Schattenspielen. Eindringlich. Respekt. Standing Ovations.

4:00 Uhr: Tony Bennett und Lady Gaga auf dem Parkett mit “Cheek to Cheek”. Bennett ist mit 88 Jahren der älteste Performer des Abends – aber bei weitem nicht der schlechteste! Ein Martini wäre gut dazu.

4:05 Uhr: Usher würdigt Stevie Wonder mit seiner Performance von “If It’s Magic”, begleitet einzig von einer Harfe. Klar, schön, unaufgeregt. Es geht auch ohne Brimborium. Dann tritt Stevie Wonder hinzu, mit Mundharmonika, bläst die letzten Töne des Songs. It is magic!

4:20 Uhr: Die letzten 15 Minuten gehörten Country: Eric Church, Dwight Yoakam und Brandy Clark. Homer Simpson meint: booooring!

4:22 Uhr: Endlich der Moment, in dem Paul McCartney, Kanye und Rihanna ihren Song “FourFiveSeconds” zum ersten Mal gemeinsam aufführen. Warum eigentlich “endlich”? McCartney ist kaum zu hören, die Nummer lässt einen seltsam unberührt zurück. Am begeisterten zeigt sich Taylor Swift. Dave Grohl und Questlove schauen eher gequält.

4:32 Uhr: Sam Smith und Mary J. Blige singen Smiths Hit “Stay With Me”. Wieder Streicher, wieder Gospel-Chor. Irgendwie ist diese Show ganz schön altbacken.

4:40 Uhr: Prince! Hilf! Wir brauchen mehr Pepp! Das scheinen sich auch die Zuschauer im Saal zu denken. Sie springen begeistert auf, als er im Orangenen Etwas auf die Bühne schreitet. Aber leider tritt er nicht auf. Er verkündet lediglich den Grammy für das Album of the Year. Der Gewinner ist: Beck mit “Morning Phase”! Kurz drängelt auch Kanye auf die Bühne, kleiner Witz von ihm, der vom Publikum dankbar aufgenommen wurde, dann begrüsst Beck Prince mit einem coolen “Hi, Prince!” und nimmt seinen Preis entgegen.

4:50 Uhr: Sia, angekündigt von Shia (LaBeouf). Wow! SNLs Kristen Wiig spielt in Theaterkulissen Sias Video zu “Chandelier” nach. Was für eine Wohltat nach den vielen doch sehr biederen Performances.

4:55 Uhr: Song of the Year: Sam Smith mit “Stay With Me” again! “I’m having a really, really good night.” Indeed.

5:03 Uhr: Beck und Chris Martin im Duett: “Heart is a Drum”. Passen tatsächlich gut zusammen, ihre Stimmen. Warum nicht mehr davon?

5:07 Uhr: Jamie Foxx und Stevie Wonder vergeben den Grammy für Record of the Year. Holt Sam Smith noch einen? Yepp! „The best night of my life!“ Smith umarmt Stevie Wonder und dankt dem Mann, der ihm im letzten Jahr das Herz gebrochen hat, denn „he won me four Grammys!“ Standing Ovation von Jay Z.

5:19 Uhr: Das “In Memoriam”-Segment: Der traditionell stille Teil der Veranstaltung, eine Würdigung der Künstler, die im letzten Jahr gestorben sind. Darunter Jack Bruce, Joe Cocker, Kim Fowley, Frankie Knuckles, Tommy Ramone, Jimmy Ruffin, Joe Sample, Pete Seeger, Horace Silver und Bobby Womack.

5:26 Uhr: Allmählich könnte man glauben, man sei in der Kirche – und nicht bei den Grammys. Beyoncé singt den Gospel-Klassiker „Take My Hand, Precious Lord” aus dem Film “Selma”.

5:33 Uhr: Und der nächste Gospel, “Glory”, ebenfalls aus dem Film “Selma”, aufgeführt von Common und John Legend.

5:45 Uhr: Geschafft! Fazit: durchwachsene, hektische Show mit zu viel Gospel. What’s up with that? Es fehlten ruhige Momente, es fehlte die verbindende Moderation, es fehlte an Drama und an Witz. Einzig ein paar herausragende, unterhaltsame Performances – AC/DC, Annie Lennox, Jeff Lynne, Sia und Madonna – rissen den Abend raus. Und Sam Smith, der grosse Gewinner des Abends, der die sympathischsten Dankesreden hielt und sich offensichtlich prächtig amüsierte.

Dies sind die Gewinner der wichtigsten Kategorien:

Album of the Year

“Morning Phase”, Beck

Best New Artist

Sam Smith

Best R&B Performance

„Drunk In Love,“ Beyoncé ft. Jay Z

Best Rock Album

“Morning Phase”, Beck

Best Pop Solo Performance

„Happy“ Pharrell Williams

Best Pop Vocal Album

“In the Lonely Hour”, Sam Smith

Record of the Year

„Stay With Me (Darkchild Version)”, Sam Smith

Song of the Year

„Stay With Me (Darkchild Version)”, Sam Smith

Best Pop Duo/Group Performance

„Say Something”, A Great Big World ft. Christina Aguilera

Best Rap Performance

“i”, Kendrick Lamar

Best Alternative Music Album

“St. Vincent”, St. Vincent

Best Rock Song

„Ain’t It Fun”, Paramore

Best Rap/Sung Collaboration

„The Monster“ Eminem ft. Rihanna

Best Rap Song

“i“, Kendrick Lamar

Best Urban Contemporary Album

“G I R L”, Pharrell Williams

Best Music Video

“Happy“, Pharrell Williams

Best R&B Song

„Drunk In Love,“ Beyonce ft. Jay Z

Die komplette Liste aller Gewinner findet Ihr hier.

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