Die Prince-Titelgeschichte zu „Welcome 2 America“: Der Prophet im eigenen Land

„Wahrheit ist die neue Minderheit“: Wie sarkastisch PRINCE Amerika sah – und was 2011 mit seinem Album geschah, das unlängst veröffentlicht wurde

Ein Song mit dem Titel „Welcome 2 America“: Das klingt einladend, aber das haben Songs mit einem Willkommensgruß im
Titel meist so an sich. „Welcome 2 America“: So hieß auch die Amerika-Tournee, die Prince im Dezember 2010 begann. Es war seine erste seit sechs Jahren, und mit 51 Konzerten war sie eine seiner bisher längsten auf dem Heimatkontinent. Prince also hieß Amerika willkommen – und das auch noch in Amerika!

Die Überraschung folgte am vierten Abend der Tournee. Bei seinem Auftritt im New Yorker Madison Square Garden, sechs Tage vor Weihnachten, sendete er einen ganz besonderen Willkommensgruß – einen Gruß, der wie ein Menetekel anmutete: Lest die Schrift an der Wand! Das Konzert begann mit der Live-Premiere jenes Stücks, das der Tour ihren Namen gab und von dem noch keine Studioaufnahme veröffentlicht war. Weil Prince wollte, dass die Leute konzentriert seinem Song lauschten, begann er die Show im Dunkeln. „Welcome 2 America“, setzte er zu den schweren Rhythmen eines Zeitlupen-Funk an, seine Stimme gedoppelt von BackgroundSängerinnen, „where you can fail at your job, get fred, rehired, and get a sevenhundredbillion-dollar tip.“ Er scheint die vielfältigen Möglichkeiten sozialen Aufstiegs zu besingen.

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Dann aber: „Come on in, sit right down/ And fill up your pockets, yeah/ Mass media, information overload/ Welcome 2 America.“ Das also war sein Willkommensgruß. Die ambivalente Einladung an sein Land. Und er hielt sie seinen Landsleuten vor – weil nur sie selbst ihre Probleme lösen können. Ungezügelter Kapitalismus, Massenmedien, Informationsoverkill überall, der nicht zu bewältigen ist. Der Songtext demonstriert Prince’ Fähigkeit, einfach gesagt, Kritik mit Groove zu paaren. Das war 2010. Vor elf Jahren.

„Land of the free, home of the brave/ Oops, I mean, land of the free, home of the slave“

„Keep playing“, singt Prince. „It gets worse.“ Und es wurde schlimmer. In den restlichen fünf Minuten des Songs nennt Prince die Entwicklungen und Neuerungen, die nicht nur Amerikaner als Zumutungen wahrnahmen – eine atemlose Aufzählung der hereinbrechenden Gegenwart als Angriff auf die übrige Zeit. Die Macht von Google und Apple, von iPhone und iPad, der freiwillige Verzicht auf Privatsphäre durch Selbstentblößung in den sozialen Medien, vermeintliche Geheimbotschaften von Politikern („We will not raise your taxes, read our lips“), Musik als Massenware („One of our greatest exports was a thing called jazz/ You think today’s music will last?“), Fake News („Truth is the new minority“). Ausbeutung der Frauen, Erpressung wie Exhibitionismus durch Sex-Tapes – und das Leben in den USA, wo ethnische Minderheiten unterdrückt werden: „Land of the free, home of the brave/ Oops, I mean, land of the free, home of the slave.“ Eine Philippika. Das alles sang Prince im Jahr 2010. Das alles gilt auch heute. Nur ein neues Virus, das die Welt im Griff hält, ist hinzugekommen. Aber das konnte selbst Prince nicht voraussehen.

„Welcome 2 America“ hat gute Chancen, nach „Sign O’ The Times“ als zweites politisch herausragendes Lied von Prince anerkannt zu werden. In seiner Antihymne von 1987 singt er über Gangkriminalität, Aids und die Challenger-Katastrophe. Es war eine Bestandsaufnahme Amerikas. „Welcome 2 America“ ist aber nicht nur eine Bestandsaufnahme – der Song ist beinahe prophetisch. Im Unterschied zu „Sign O’ The Times“ erlaubt sich Prince darin keinen Gefühlsausbruch – er referiert sarkastisch-amüsiert, er berichtet aus der Distanz – die Atmosphäre ist durchaus angespannt, aber es gibt keine Explosion. Ein lässiges Fingerschnipsen durchzieht das Stück von Anfang bis Ende. Es steckt ein trügerisch entspannter Groove in diesem Song und in dem Album. „Welcome 2 America“ ist einer von Prince’ wichtigsten Songs. Aufgeführt wurde er aber nur elfmal – und er war der Titelsong eines Albums, das Prince nicht herausbringen wollte. Und das jetzt doch erscheint.

Weshalb ließ Prince die Platte im Archiv? Drei seiner Vertrauten haben Theorien dazu – den Grund jedoch kennen auch sie nicht. Morris Hayes, der „Welcome 2 America“ ko-produzierte, glaubt, Prince hätte das Werk irgendwann noch veröffentlicht. Michael Howe, der für die Nachlassverwalter vom Prince Estate nach unveröffentlichten Perlen aus Prince’ Schatzkammer The Vault sucht und sie für die Veröfentlichung digitalisiert, hat eine andere Vermutung. Er glaubt, banale Terminkoordinations Probleme hätten vielleicht zu der Entscheidung geführt, die Platte zurückzuhalten. „Womöglich wollte Prince mit genau den Leuten auf Tour gehen, mit denen er die Songs aufnahm.“ Drummer Chris Coleman und Bassistin Tal Wilkenfeld, zur damaligen Zeit seine Studiobegleiter, mussten jedoch Konzertverpflichtungen für andere Künstler nachgehen.

Shelby J. (Mitte), mit Cassandra O’Neal, Liv Warfield und Alice Smith

Eine bedenkenswerte Einschätzung stammt von seiner Background-Sängerin Shelby J., bürgerlich Shelby Johnson, die von 2004 bis 2012 Mitglied der Band The New Power Generation war. „Einfache Antwort? Er wollte das Album nicht herausbringen! Vielleicht befürchtete er, die Leute hätten es 2011 noch als Schwarzmalerei abgetan.“ Natürlich, sagt Johnson, seien die Zeiten heute viel härter, gerade für People of Color. „Trump, die Corona-Pandemie, der Mord an George Floyd und die Black-Lives-Matter-Bewegung. Die Leute sind endlich aufgewacht. Alle sind in Aufruhr.“ 2008 wurde mit Barack Obama der erste Schwarze zum US-Präsidenten gewählt. Aber das, sagt Johnson, sei kein Anlass zur Entspannung gewesen. Im Gegenteil. Die Rassenunruhen nahmen zu. „It wasn’t the time to put the foot of the gas. Wir Schwarzen haben gespürt, dass viele weiße Amerikaner alles andere als froh über Obamas Sieg waren.“

Prince habe gespürt, dass nun eine besondere Verantwortung auf ihm lastete. „Es ist der Job eines Künstlers, die Zeit zu reflektieren. Aber auch Liebe zu senden. Nicht nur zu sagen, wie schlimm es um alles steht. Vielmehr dafür zu sorgen, dass wir zusammenhalten. To shine a light.“ Auf der Bühne mit Prince schwang Shelby Johnson oft eine weiße Flagge. „Die war ziemlich schwer“, erzählt sie. Aber das sei schnell nebensächlich geworden. „Ich blickte ins Publikum – und sah nur glückliche Gesichter. Die Menschen staunten über den weißen Stoff, wie sanft er sich bewegte. Und ich sah den Blick in ihren Augen. Darin standen Liebe, Licht, ein Gefühl von Gemeinschaft und Positivität. Es rieselte Konfetti vom Hallendach. Die Leute sahen zur Flagge auf. Es war wunderschön!“ Prince habe zu ihr gesagt: „Ich hoffe, sie nehmen dieses Gefühl mit nach Hause und setzen sich für Frieden ein.“

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Prince war aber kein Prediger, er war ein Player. Es war seine spezielle Art von Humor, die Tournee für jeden Kontinent, den er besuchen würde, neu zu benennen. Auf dem Plan standen noch „Welcome 2 Europe“ und „Welcome 2 Australia“. Er wird sich nicht eingebildet haben, den Europäern und Australiern erklären zu können, was in ihren Ländern falsch lief.

Die erste Version von „Welcome 2 America“, die aus dem Madison Square Garden, enthält von der Studioversion abweichende Textzeilen. In einem Atemzug erwähnt Prince die chronologische Abfolge von 9/11, dem Hurrikan Katrina und der Wahl Barack Obamas. Eindeutig zu entschlüsseln ist die von ihm suggerierte Verbindung dieser drei Ereignisse, die die USA in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends prägten, nicht. Aber Prince’ Protest deutet in eine bestimmte Richtung: Was soll das für ein Land sein, in dem vorgegaukelt wird, dass alle miteinander in Frieden leben, wenn wir durch Terroranschläge verunsichert werden und danach Muslime verteufeln, wenn wir Soldaten in einen sinnlosen Krieg in den Mittleren Osten schicken, wenn durch eine Hurrikan-Katastrophe deutlich wird, dass wir uns um die obdachlos gewordene schwarze Bevölkerung weniger kümmern als um Weiße – und wenn selbst ein schwarzer Präsident uns nicht einigen kann?

„Es gab diesmal wenig forensische Arbeit zu erledigen“

„Welcome 2 America“ erscheint zu einem guten Zeitpunkt. Kurator Howe ist überzeugt, dass die posthume Veröffentlichung
auch im Sinne des Künstlers gewesen wäre. „Die Frage, was wir wann und warum aus seiner Schatzkammer veröffentlichen, hält uns buchstäblich nachts wach.“ Die Entscheidung wurde ihnen hier indes leicht gemacht, weil Prince und Morris Hayes immer wieder über einen passenden Termin geredet hatten, zu dem die Platte doch noch erscheinen könnte. Prince hat das Album also nie abgeschrieben.

Auch dass „Welcome 2 America“ schon in einer finalisierten Form im Vault schlummerte, habe die Dinge beschleunigt. „Es gab diesmal wenig forensische Arbeit zu erledigen. Wir mussten keine Tonspuren bereinigen, keine Overdubs hinzufügen, nichts was Charakter oder Inhalt verändert hätte“, sagt Howe. „Es existieren zwar frühere Mixes von Prince, aber wir verwendeten die letzten von ihm angefertigten. Wir mussten uns lediglich darum kümmern, dass wir die Song-Abfolgen einhielten. Am Ende ließen wir noch ein Mastering durchführen, also die Endbearbeitung der Aufnahmen.“ Diese Aufgabe übernahm Bernie Grundman, eine Koryphäe unter den Toningenieuren, dessen erstes Prince-Album „Dirty Mind“ von 1980 war.

Dieser Schatz aus dem Vault musste also nicht mehr zusammengetragen, er musste nur noch gehoben werden. Howe atmet auf und lacht. In der Vergangenheit hatte der Archivar einen anstrengenderen Job. Für die Reissues von „1999“ und „Sign O’ The Times“ haben er und sein Kollege Duane Tudahl, Chefbeauftragter für die Wiederaufbereitung des Back-Katalogs, den Vault nach Bonus-Stücken durchforstet, von denen dann etliche gesäubert, digitalisiert und dem Original-Album hinzugefügt wurden, sodass riesige Boxsets entstanden. Bei „Welcome 2 America“ stand fest, dass das Werk so erscheinen sollte, wie es gedacht war. Zwölf Songs. Keine Remixes, B-Seiten oder Alternativfassungen. „Dies ist das Album“, sagt Howe, „wie Prince und Morris Hayes es sich gewünscht haben.“ Ein Konzert im kalifornischen Inglewood aus jenem Jahr ist auf Blu-ray beigefügt.

Wäre es denkbar gewesen, dass der Estate und Sony Music das Album schon 2020 herausgebracht hätten, dem Jahr der Ermordung George Floyds und einer Präsidentschaftswahl, in der darüber entschieden wurde, ob ein Rassist eine zweite Amtszeit bekommt? Schließlich hat die Stimme von Prince in der schwarzen Community noch immer Gewicht, auch fünf Jahre nach seinem Tod. Zur Veröffentlichungspolitik von Nachlassverwaltung und Label äußert Michael Howe sich eher vage. Aber er sagt: „Covid hat massiv auf unsere Möglichkeiten eingewirkt, das Album und ein Boxset überhaupt herzustellen und zu vertreiben. Wir arbeiten in Zeiten, in denen Produktionsfüsse unterbrochen sind. Alles wurde durcheinandergebracht.“ Einige Lieder waren der eingeschworenen Fan-Gemeinde allerdings schon seit Jahren bekannt. Prince ließ sie im Radio spielen und in Jazzclubs, sie kursierten auf Bootlegs. Irgendwann wunderte sich nicht nur der engste Kreis um Prince, warum er diese Stücke nicht längst veröffentlicht hatte. Es sind einige der präzisesten, eingängigsten, melodisch berückendsten Songs der späten
Schaffensperiode darunter, „Stand Up And B Strong“ etwa, „Hot Summer“ und „One Day We Will All B Free“, kontrollierte Gitarrensoli und Chorgesänge. Als hätte Donald Fagen eine Platte für Frank Zappa produziert.

Zu Beginn des letzten Jahrzehnts befand Prince sich auf einem neuen Hoch. Auf seine Wunderkind-Dekade der 80er- und seine Sinnsuche in den 90er-Jahren als The Artist Formerly Known As Prince folgte in den Nullerjahren das Comeback des freigeistigen, beinahe aller kommerziellen Zwänge entledigten reifen Künstlers. „Musicology“ von 2004 bewies schon mit seinem Titel, dass er als „Musikprofessor“ nicht nur noch immer in der Lage war, gute Songs zu schreiben, sondern auch dass er als Mentor und Live-Musiker mit Mitte vierzig schon als lebende Legende galt – denn er traf kluge taktische Entscheidungen.

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Sein Auftritt mit Beyoncé bei der Grammy-Verleihung 2004 wurde als Verbeugung der damals größten Sängerin vor ihrem Idol verstanden. Prince erkannte aber auch Fluch und Segen seiner Berühmtheit bei den nachfolgenden Generationen: „Ich konkurriere immer mit meiner eigenen älteren Musik. Und ich kenne niemanden, der das muss. Sie spielen immer Beyoncés neuen Song. Aber wenn ich bei Oprah Winfrey auftrete, wollen sie immer, dass ich das spiele, woran sie sich erinnern.“ Und das waren „Purple Rain“ und „1999“. Dabei war er ein rigoroser Kurator und Förderer junger Talente, zumal junger Musikerinnen,
etwa der Band 3rdEyeGirl. Prince als Zeitgenosse war noch immer die Schau. Seine Halbzeitshow beim Super Bowl 2007 wird in sämtlichen Rankings als die beste aufgeführt, die das Footballmeisterschaftsfinale mit seiner langen Tradition von
Superstar-Auftritten je aufbot. Er spielte, jawohl, „Purple Rain“ im strömenden Regen – er ließ sich nicht beirren, lief auf seinen High Heels über die gefährlich nassglatt aussehende Bühne. Somebody up there liked him.

Durch Headliner-Auftritte bei europäischen Rock-Festivals wie Roskilde brachte Prince sich auch bei Konzertgängern in Erinnerung, die ihn vergessen hatten (nicht wirklich!) oder zu jung für seine Hits waren – und spielte für sie „Creep“ von Radiohead, einen Hit, den sie wahrscheinlich kannten. Und nicht zuletzt brachte er seine Musik durch ungewöhnliche Vertriebsmethoden unter die Leute, auch unter solche, die immer weniger Tonträger kaufen. „Planet Earth“ von 2007 lag der britischen „Mail on Sunday“ bei, „20Ten“ aus dem Jahr 2010 der deutschen Ausgabe des ROLLING STONE.

Bis zu seinem Tod 2016 machte Prince wenig falsch – als Künstler ebenso wie als Vermarkter in eigener Sache. Der Künstler als Entrepreneur und Inspirator, der keinen Manager brauchte. „You should be a grown man, be able to man-age yourself“, sagte er dem ROLLING-STONE-Journalisten Brian Hiatt. Er stellte die Regeln auf. Und er wusste, dass er nicht mehr so viel Musik veröffentlichen musste: Er nehme viel mehr Musik auf, als er herausbringe, und spiele mehr neue Songs bei den Konzerten, als er überhaupt aufnehme. Allerdings müsse er weiterhin viele Konzerte geben, denn sein Apparat und seine Entourage seien enorm.

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Prince wurde zum besonnenen Strategen. Umso erstaunlicher, dass er auf der Höhe seiner neuen Popularität ein Album aus ungeklärten Gründen nicht bloß zurückzog wie 1987 das „Black Album“ (sieben Tage vor der Auslieferung!). Für „Welcome 2 America“, seine vielleicht stringenteste Platte der Zehnerjahre, lag bis zu seinem Tod kein Veröffentlichungsplan vor. Die meisten seiner Fans wussten damals also gar nicht, dass sie ein Album verpassen würden. Vielleicht gut so, dann musste sich auch keiner die Haare raufen. Etwas arbeitete in Prince. Er zauderte. Vier Jahre lang – nach „20Ten“, das im Jahr der „Welcome 2 America“-Tour herauskam – kein Album zu veröffentlichen ist eine für Prince epische Pause. Erst 2014 kehrte er mit „Plectrumelectrum“ und „Art Official Age“ zurück. Er trug einen Afro, erstmals seit seinem Debüt, „For You“. Die Frisur war Ausdruck seiner Herkunft. Bei seinen Dankesreden auf Preisverleihungen sprach er über die Black-Lives-Matter-Bewegung.

Über seine Gründe, das Werk zurückzuhalten, können alle – Shelby J., Morris Hayes und Michael Howe – nur spekulieren. Neben seiner Mutmaßung, dass Prince nicht auf die gewünschten Musiker zurückgreifen konnte, hat Howe noch eine zweite, schönere Vermutung. „Denkbar ist auch etwas für Prince ganz Typisches“, sagt er im Gespräch mit ROLLING STONE: „His creative winds were already blowing in a different direction. Er hatte sich längst einem anderen Projekt zugewandt.“

Denn auch das war typisch Prince: eine Konzertreise nach einem Album zu benennen, das das Publikum nicht kannte. „Welcome 2 America“ ist eines dieser wunderbaren Mysterien, die Prince so unergründlich und enigmatisch machten. Sie wurzeln in Entscheidungen, die keiner nachvollziehen kann. „Transzendenz, das ist das, was man will“, sagte er einmal,
und wenn das passiert – oh boy!“

Henry S. Dziekan III Getty Images
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