Osama bin Laden ist tot. Seine besten Auftritte

Bin Laden wurde im Laufe seiner Karriere zur popkulturellen Knallcharge - schneller als Adolf Hitler. Während der Jubelsekt im Weißen Haus getrunken wurde, suchte Joachim Hentschel im Netz nach den besten Osama-Auftritten.

Der Jubelsekt vor dem Weißen Haus ist ausgetrunken, und auch die Ungläubigen glauben es mittlerweile. Osama Bin Laden, Top-Terrorist, Al-Qaida-Kopf und Symbolfigur für den Hass auf die westliche Welt, ist am Sonntag in Pakistan von einem US-Spezialkommando getötet worden. Falsch war nur das Foto, das angeblich den geschundenen Leichnam zeigte: ein simpler Photoshop-Trick, längst entlarvt.

Und während in den Foren noch die Diskussionen laufen, ob man den Terrorfürsten nicht doch besser vor Gericht gestellt hätte, denken wir noch weiter: Wer wird nur die Lücke füllen, die Osama als ultimativer Bösewicht in unserer Kultur hinterlässt? Denn obwohl der verheerende Anschlag aufs World Trade Center zwar zum mythischen Bild und Romanstoff mutierte, aber verhältnismäßig selten zum Thema für Comedy: Massenmörder Bin Laden wurde zur popkulturellen Knallcharge – schneller als Adolf Hitler. Und weil auch das mit seinem Tod nun vorbei ist: ein kleiner Rückblick auf Osamas Auftritte.

Eminem – „Without Me“

Link: Eminem - Without Me

Wenn Elvis, Vizepräsident Dick Cheney und Moby im Comeback-Video vom damals riesengroßen Eminem eins mitkriegen, darf Osama Bin Laden nicht fehlen. Wie er am Ende in seiner Tora-Bora-Höhle tanzt und von der Crew des Stars gejagt wird, das ist fürEminem-Verhältnisse noch relativ würdevoll.

„The Texan And The Towelhead“

Um Bin Laden zu verhöhnen, musste man George W.Bush nicht unbedingt lieben: In dieser Telefonsketch-Reihe mit Präsident und Terrorist, animiert von der Netzkomiktruppe Flesh Eating Robots, kommen die US-Politiker am Ende schlechter weg als der Fiesling.

„Four Lions“

Dieser Film des britischen Regisseurs Christopher Morris von 2010 ging manchen entschieden zu weit. Gezeigt werden in „Four Lions“ die amateurhaften Anschlagsplanungen einer Londoner Islamistenzelle. Besonderer Gag: Während der Ausbildung in Pakistan beschießen die Trottel versehentlich die eigenen Leute. Und töten dabei – wie am Ende des Films aufgedeckt wird – Osama Bin Laden. (Die entsprechende Szene gibt es hier leider nur in der etwas dämlichen deutschen Synchronfassung)

„Switch Reloaded“

Nach der „Stromberg“-Hitler-Parodie „Obersalzberg“ wagte sich das Team der ätzend-komischen „Switch Reloaded“-Reihe auch an den noch lebendigen Bösewicht. Und arbeitete sich an seiner Vorliebe für geheimnisvolle Videobotschaften ab.

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„Family Guy“

Ein ähnlicher Gag-Ansatz in diesem Ausschnitt aus der Cartoonserie „Family Guy“: Osama wiederholt seine Hassansprache so oft, dass er selbst drüber lachen muss.

Die Kunstform „komödiantischer Aufdeckungsfilm à la Michael Moore“ hängt uns zwar bald zum Hals raus. Morgan Spurlock, bekannt aus der Hamburger-Doku „Supersize Me“, versuchte 2008 aber noch mit „Where In The World Is Osama Bin Laden?“ die semi-ironische Suche nach dem Terrorphantom – und animierte dafür diese herrlichen Tanzszenen.

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