20 Jahre Traditionsmusik: Illustre Bewunderer huldigen den Chieftains

Ohne Instrumente sehen sie aus wie Uni-Professoren oder Bankangestellte. Auf der Bühne, samt ihren traditionellen Instrumenten wie der Bodhran (Handtrommel), den Fiedeln und Flöten, Harfe und Dulcimer, da bringen sie Lahme zum Tanzen und Stumme zum Mitsingen.

Die Chieftains schafften es von Anfang an, der irischen Traditionsmusik den Staub aus den Songs zu schütteln. Man durfte sie auch als Rock-Fan mögen, das taten die Rock-Stars schließlich auch. Vor 20 Jahren drängelten sie sich bereits vor irischen Studiotüren, ob Mick Jagger, Eric Clapton, Paul McCartney, Roger Daltrey, Van Morrison oder Emmylou Harris. Illustre Gäste sind also beim 25. Album“ The Long Black J£i7 a selbstverständlich.

Paddy Moloney, 56, ist ein überaus verschmitzter Musikwissenschaftler und Arrangeur. Er sprudelt über vor Anekdoten und Studioklatsch, immer mit der charmanten Nebenbemerkung: „Was war nochmal die Frage, die du mir vor 20 Minuten gestellt hast?“ Über den komplizierten Landsmann Van Morrison: „Da kann man über jede Minute ein Buch schreiben.“ Über Sting: „Irgendwie immer noch der Lehrer. Er lernte die gälischen Verse so lange nach Gehör, bis er sie fehlerfrei singen konnte. Dabei wollten wir ihn englisch singen lassen.“ Über Ry Cooder: „Er fragte zuerst ganz verzweifelt, was sind das bloß für Harmonien? Wir meinten: Denk doch, es sei Calypso. Das ging.“

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