3O Jahre später meldet sich Donovan zurück

Wenn nichts mehr hilft, hilft Rick Rubin. Zumindest wenn verdiente, aber von der Industrie verschmähte Veteranen in den Mantel der Hipness schlüpfen sollen. Was gar prächtig mit Johnny Cash funktionierte, soll nun auch Donovan guttun, der sein letztes Studioalbum 1983 gemacht hatte und zuletzt vergeblich versuchte, neue Songs an ratlose Firmen zu bringen.

Wie gut, daß Donovan seine Linda hat – „meine Frau, meine Teenage-Muse“. Linda insistierte, da draußen warte doch dieser Typ, der eine Art Phil Spector und David Geffen in einer Person sei. Das sei der Typ, mit dem er sprechen müsse. Donovan: „Ich kannte ihn nicht Aber Rick ließ nicht locker und erzählte mir, daß er meine Platten seinen anderen Künstlern vorspielt, weil er auch mit den Chili Peppers Platten machen wollte, wie wir sie damals gemacht haben. Ohne Effekte, ohne Echo – warme, natürliche Analog-Aufhahmen. Außerdem hatte Rick sich gerade in die akustische Gitarre verliebt, als wir uns trafen.“

Entsprechend verfuhr Rubin, genau wie im Falle Cash, und packte Donovan für die mystisch angehauchten Folk-Pop-Songs des neuen Albums „Sutrus“ einfach mit seiner Gitarre vor ein Mikro. Danach bedurfte es nur weniger Extras. Donovan: „Es ist eine Sache, Folk-Songs in einem Folk-Club zu singen. Aber wenn du einen Folk-Song vor einem Pop-Publikum singst, bekommst du einfach eine andere, neue Reaktion. Und diesen Impuls habe ich immer für meine Arbeit gebraucht.“

Und warum paßt eine Ikone der 60er nicht in die 80er, wohl aber in die 90er? „Dieser Bohemian-Geist, der damals aus dieser Beatnik-Welt kam – er muß Samen ausgelegt haben, der unter der Erde schlummerte. Und jetzt im Informations-Zeitalter – eine Generation späterkommt das alles wieder hervor.“ So wie Donovan selbst.

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