9. Come Together

Autor: Lennon | Aufgenommen: 21. – 23, 25., 29. und 30. Juli 1969

Veröffentlicht: 26. September 1969

8 Wochen; Nr. 1

Come together“ war ursprünglich der Wahl-kampf-Slogan von Timothy Leary, der sich 1970 um das Amt des kalifornischen Gouverneurs bewarb. Der LSD-Guru und seine Frau Rosemary waren im Juni 1969 von John & Yoko zu ihrem „Bed-In“ in Montreal eingeladen worden und sangen dort auch auf der Aufnahme von „Give Peace A Chance“ mit. Lennon fragte Leary, ob er noch irgendetwas tun könne, um Learys Kandidatur zu unterstützen.

„Die Learys fragten, ob ich ihnen einen Song für den Wahlkampf schreiben könne“, sagte Lennon dem ROL-LING STONE, „und ihr Slogan war, Come together‘.“ Er gab ihnen ein Demo mit einem „Mitsing-Ding“ auf den Weg, das Leary zu Hause an einige Radiostationen verteilte.

Aber Lennon glaubte inzwischen, aus dem Fragment noch mehr machen zu können. „Ich kam nie dazu, den Campaign-Song abzuschließen, sondern schrieb am Ende einen neuen Song, der, Come Together‘ hieß.“ Als er ihn in die Abbey Road brachte, war er noch erheblich schneller und offensichtlich an Chuck Berrys „You Can’t Catch Me“ angelehnt. Die erste Zeile – „Here come old flat-top“ – stammt eins zu eins von Chuck Berrys Aufnahme aus dem Jahr 1956. (Nach Erscheinen von „Abbey Road“ klagten Berrys Anwälte auf Copyright-Verletzung. 1973 kam es zu einem Vergleich, nachdem sich Lennon verpflichtet hatte, drei Songs aus ihrem Katalog aufzunehmen)

McCartney machte ein paar Vor-schläge, wie man den Song verbessern könne. „Ich sagte:, Lass uns den Song deutlich langsamer spielen und ihm dieses sumpfige Bass-&-Drum-Fee-ling geben. Ich schlug eine Bass-Melodie vor, und von da an ging alles wie von selbst.“ Lennon erwähnte, dass das „over me“ am Ende des Refrains eine Anspielung auf Elvis gewesen sei. Der Text war ohnehin eine Anhäufung von Anspielungen, Insider-Jokes und dem, was er „gobbledygook“ nannte: improvisierte Wortschöpfungen, die er sich im Studio ausdachte. Der wichtigste Bestandteil war für Lennon aber der hypnotische Rhythmus: „Die Aufnahme war wirklich funky – einer meiner liebsten Beatles-Tracks.“

Nach „Let It Be“ schien es undenk-bar, dass die Band noch einmal zu einem kreativen Miteinander zurückfinden würde. „Wenn ich einen Song herausgreifen müsste“, so George Martin, „der nicht nur ihre individuellen Talente dokumentiert, sondern auch die Art und Weise, wie sie diese Ta-lente zu einem fantastischen Ganzen zusammensetzten, nähme ich, Come Together‘. Der ursprüngliche Song ist schon gut, aber mit Johns Stimme wird er noch besser. Dann hatte Paul die Idee zu diesem kleinen Riff. Worauf Ringo einstieg und sich dazu genau das passende Drum-Pattern einfallen ließ. Und dieses Gerüst wiederum war die Basis für Johns „shoot me“-Einlagen. Und am Ende kommt dann noch Georges Gitarre wundervoll zur Geltung. Die Vier waren einfach so viel besser als die Summe der einzelnen Komponenten.“

„Come Together“ sollte die letzte Aufnahme sein, an der alle vier Beatles gemeinsam arbeiteten.

Auf dem Album: „Abbey Road“

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