Disiniblud
„Disiniblud“
Domino (VÖ: 18.7.)
Alles so schön bunt hier: Opulente Klangbilder.
Hoppla, was ist denn hier los? Da hat wohl jemand einen Eimer voller LSD umgeworfen und dann ordentlich KI drübergekippt. Das Debütalbum von Rachika Nayar und Nina Keith als Disiniblud ist mit „opulent“ noch sehr zurückhaltend beschrieben. Ständig passiert etwas, bäumen sich Sounds und Melodielinien auf wie niedliche Drachenköpfe, die plötzlich aus Büschen voller fluoreszierender Blüten stoßen. Man assoziiert glitzernde Seen, regenbogenbunt irisierende Nebel, und der hohe sehnende Gesang lässt sich nicht anders denn als „feenhaft“ beschreiben.
Viele dieser überbordenden Klangbilder und -landschaften erzeugt Rachika Nayar auf der Gitarre, deren Sounds sie durch Filter und elektronische Manipulationen aller Art schickt. Auch wenn es mal heftiger braust, drängt und klöppelt – Disiniblud fühlen sich einem entrückten Wohlklang verpflichtet, den man vorsichtiger dosiert auch von Julianna Barwick kennt, die hier bei zwei Stücken dabei ist
Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 8/2025.