Hayes Carll
„We’re Only Human“
HWY 87/Thirty Tigers/Membran (VÖ: 8.8.)
Klang-Konservatismus mit Klugheit und Gospel.
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Traditionsvergessenheit kann man Hayes Carll nicht vorwerfen. Die Stimme raspelt zwischen Petty und Dylan, echte Finger bedienen Gitarren, Mandoline und Fiddle. AutoTune, KI? Nope. Wie Nelson, Van Zandt oder Prine steht auch der Texaner für die Widersprüchlichkeit von Country und Bluegrass.
Bei oft irritierendem Konservativismus im Klang ist da viel menschliche Klugheit, Selbstironie, sogar Weltoffenheit. In „Progress Of Man“ wundert sich Carll über Assholes, die im TV seltsame Gesichter machen und mit Raketen fliegen. Aber am Ende dieses zehnten Albums lässt er die Orgel dudeln und gospelt mit Kollegen wie beim bizarrsten Erweckungs-Event.
Diese Review erschien zuerst im Rolling Stone Magazin 8/2025.
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