Deshalb verklagt Trump nun Murdoch und das „Wall Street Journal“
Trump fordert mindestens 10 Milliarden Dollar Schadensersatz von Murdochs „Wall Street Journal“ wegen des Berichts zum Epstein-Brief
Nach dem brisanten Bericht des „Wall Street Journal “über einen angeblichen Geburtstagsbrief, den Donald Trump an Jeffrey Epstein geschrieben haben soll, hat der Präsident Klage gegen das Mutterunternehmen der Zeitung, News Corp., gegen Dow Jones (den Verlag), gegen zwei Reporter des Journal und gegen den milliardenschweren Medienmogul Rupert Murdoch, dem News Corp. gehört, eingereicht.
Laut der Klage, die am Freitag im südlichen Bezirk von Florida eingereicht und von ROLLING STONE eingesehen wurde, fordert Trump mindestens 10 Milliarden Dollar Schadensersatz. Er wirft dem Journal vor, „zahlreiche falsche, verleumderische und herabsetzende Aussagen wissentlich und rücksichtslos veröffentlicht“ zu haben. Außerdem behauptet er, dass die Reporter Khadeeja Safdar und Joseph Palazzolo „fälschlich als Tatsache darstellen, dass Präsident Trump die Brüste der nackten Frau gezeichnet und seinen Namen ‚Donald‘ unterhalb ihrer Taille unterschrieben habe“.
Trump wirft den Journalisten zudem vor, sie hätten „den Brief nicht beigefügt, die angebliche Zeichnung nicht beigefügt, keinen Beweis vorgelegt, dass Präsident Trump einen solchen Brief verfasst oder unterschrieben hat, und nicht erklärt, wie dieser angebliche Brief beschafft wurde“, und fügt hinzu: „Der Grund für dieses Versäumnis ist, dass kein authentischer Brief oder Zeichnung existiert.“
Trump weist Vorwürfe entschieden zurück
In einer Stellungnahme gegenüber ROLLING STONE erklärte ein Sprecher von Dow Jones: „Wir haben volles Vertrauen in die Sorgfalt und Genauigkeit unserer Berichterstattung und werden uns energisch gegen jede Klage verteidigen.“
In dem am Donnerstagabend veröffentlichten Artikel des Journal wird behauptet, dass eine Sammlung von Briefen dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu seinem 50. Geburtstag geschenkt und 2003 von Ghislane Maxwell – ebenfalls eine verurteilte Sexualstraftäterin – in einem Album zusammengestellt wurde. Laut Zeitung befand sich unter den Seiten des Albums ein Zettel mit Donald Trumps Namen, umrahmt von einer Zeichnung einer nackten Frau, mit dem Text: „Wir haben gewisse Dinge gemeinsam, Jeffrey.“
Der Präsident hat vehement bestritten, den Brief geschrieben oder die Zeichnung angefertigt zu haben. „Das Wall Street Journal hat einen FAKE-Brief abgedruckt, angeblich an Epstein“, schrieb er nach dem Bericht auf Truth Social. „Das sind nicht meine Worte, nicht meine Art zu reden. Außerdem zeichne ich keine Bilder.“
Trumps Zeichnungen für wohltätige Zwecke dokumentiert
Trotz Trumps Behauptung, keine Kritzeleien zu machen, ist bekannt, dass er regelmäßig Bilder für Wohltätigkeitsveranstaltungen gezeichnet hat. Trump selbst hat seine Neigung zum Zeichnen mehrfach betont und schrieb in einem 2010 erschienenen Buch mit dem Titel Trump Never Give Up: „Manchmal entdeckt man durch das Geben neue Talente. Jedes Jahr spende ich eine signierte Kritzelei für die Doodle for Hunger-Auktion im Tavern on the Green. Es dauert ein paar Minuten, etwas zu zeichnen … Kunst ist vielleicht nicht meine Stärke, aber das Ergebnis hilft Menschen, die es brauchen.“
In einem am Freitag auf Truth Social geteilten Beitrag schrieb Trump: „Ich freue mich darauf, Rupert Murdoch in meiner Klage gegen ihn und seine ‚Müll-Zeitung‘, das WSJ, vor Gericht aussagen zu sehen. Das wird eine interessante Erfahrung!!!“