Ozzy Osbourne wollte einfach nur zurück auf die Bühne
Ein Rückblick auf Ozzy Osbournes Weg – von Black Sabbath bis zu seinen letzten Jahren
Als Ozzy Osbourne 1986 mit Metallica auf Tour war, hörte er, wie die junge Vorband in ihrer Garderobe Black Sabbath spielte und bei Soundchecks Songs seiner alten Band coverte. Osbourne vermutete zunächst, dass sie sich über ihn lustig machten. Später erfuhr er jedoch, dass sie ihn schlichtweg verehrten und hofften, ihn damit auf die Bühne zu locken.
Von Black Sabbath bis zur Solo-Karriere
Wie in der neuen Episode des Podcasts „Rolling Stone Music Now“ besprochen wird, war Osbourne – der am 22. Juli im Alter von 76 Jahren verstarb – trotz seines Kultstatus in der Metalwelt von berührender Unsicherheit geprägt. Diese Gefühle der Unzulänglichkeit, verwurzelt in einer Kindheit in Armut, trugen sowohl zu seiner Suchtproblematik als auch zu seinem jahrzehntelangen Erfolg bei. „Er dachte nicht, dass er ein Gewinner sei“, sagt Rolling-Stone-Redakteur Kory Grow. „Und genau dieses Denken hat ihn dazu gebracht, immer mehr zu wollen und besser sein zu wollen.“
Die Podcast-Folge zeichnet Osbournes gesamtes Leben und seine Karriere nach – inklusive des Moments, als er mit Black Sabbath das Metal-Genre prägte. Ein Großteil ihres düsteren Images wurde dabei von außen aufgedrängt: Die Kirchenglocken im Song „Black Sabbath“ fügte ein Produzent hinzu, und das umgedrehte Kreuz im Album-Artwork überraschte die Bandmitglieder, die christlich erzogen wurden und gegenüber Okkultem so empfindlich waren, dass sie „Der Exorzist“ verstörte.
Die Episode beleuchtet außerdem Osbournes Trennung von Black Sabbath Ende der Siebziger, den fast wundersamen Beginn seiner Solokarriere mit Gitarrengenie Randy Rhoads – sowie alles, was danach kam. Kory Grow, der Osbourne mehrfach interviewt hat, bietet zudem Einblicke in dessen letzte Lebensjahre.
Ein letztes Mal auf der Bühne
Als Osbourne 2022 auf die Bühne zurückkehrte, war er laut Grow „in großartiger Stimmung“. „Er dachte, er würde mehr als zwei Songs pro Konzert spielen… Danach sprach er zwar weiter davon, sich erholen zu wollen, aber auch darüber, wie schwer es war – vom Gehen bis zu anderen Beschwerden.“ Bei späteren Interviews klang seine Stimme schwächer und brüchiger, auch wenn er geistig wach blieb.
Am Ende schaffte es Osbourne doch noch einmal auf die Bühne – zwei Wochen vor seinem Tod, in seiner Heimatstadt Birmingham. Beim Benefizkonzert Back to the Beginning saß er auf einem Thron, sang Solo-Hits und trat ein letztes Mal mit Black Sabbath auf. Bands wie Tool, Metallica und Guns N’ Roses erwiesen ihm dabei die Ehre. „Das sagt viel aus“, meint Grow, „dass diese Bands sich für die Musik, die Wohltätigkeit und Ozzy als Legende zusammentaten.“
Lade Rolling Stone Music Now, den wöchentlichen Podcast von ROLLINg STONE mit Moderator Brian Hiatt, auf Spotify oder Apple Podcasts herunter und abonniere ihn (oder überall dort, wo du deine Podcasts bekommst). Schau dir acht Jahre Archiv mit Episoden an – inklusive tiefgehender Interviews mit Mariah Carey, Bruce Springsteen, SZA, Questlove, Halsey, Neil Young, Snoop Dogg, Brandi Carlile, Phoebe Bridgers, Rick Ross, Alicia Keys, The National, Ice Cube, Taylor Hawkins, Willow, Keith Richards, Robert Plant, Dua Lipa, Killer Mike, Julian Casablancas, Sheryl Crow, Johnny Marr, Scott Weiland, Kirk Hammett, Coco Jones, Liam Gallagher, Alice Cooper, Fleetwood Mac, Elvis Costello, John Legend, Donald Fagen, Charlie Puth, Phil Collins, Justin Townes Earle, Stephen Malkmus, Sebastian Bach, Tom Petty, Eddie Van Halen, Kelly Clarkson, Pete Townshend, Bob Seger, The Zombies und Gary Clark Jr. Und stöbere in Dutzenden von Episoden mit genreübergreifenden Diskussionen, Debatten und Erklärstücken von Kritikern und Reportern des Rolling Stone.