Mord an Ian Watkins: Polizei nimmt weitere Verdächtige fest

Nach dem Mord an Lostprophets-Sänger Ian Watkins wurden zwei weitere Männer im Gefängnis festgenommen. Die Ermittlungen dauern an.

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Im Rahmen der Ermittlungen zur Ermordung des Lostprophets-Sängers und verurteilten Kinderschänders Ian Watkins sind zwei weitere Männer festgenommen worden.

Wie die Polizei von West Yorkshire am 21. Oktober 2025 mitteilte, wurden am 11. Oktober ein 23-Jähriger und ein 39-Jähriger im Gefängnis HMP Wakefield verhaftet.

Beide befinden sich in Polizeigewahrsam und werden vernommen. Nach den Verhören sollen sie gegen Kaution freigelassen und zurück ins Gefängnis gebracht werden, während die Ermittlungen fortgesetzt werden, teilte die Polizei mit.

Damit gibt es nun vier Beteiligte an der Ermordung. Bereits in der Vorwoche wurden zwei Häftlinge, der 25-jährige Rashid Gedel und der 43-jährige Samuel Dodsworth, im Zusammenhang mit dem Fall wegen Mordes angeklagt. Sie sitzen in Untersuchungshaft und warten auf ihren Prozess.

Familie wird auf dem Laufenden gehalten

Der leitende Ermittlungsbeamte, Detective Chief Inspector James Entwistle vom Mord- und Großermittlungsteam, erklärte in einer Pressemitteilung: „Die umfangreichen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Mord an Ian Watkins dauern an, und diese Festnahmen sind Teil davon. Die Familie von Ian Watkins wird über den Fortgang der Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten. Wir rechnen jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit unmittelbaren neuen Entwicklungen.“

Der wegen Kindesmissbrauchs verurteilte Sänger der Lostprophets war am 11. Oktober im Gefängnis HMP Wakefield im britischen West Yorkshire erstochen worden.

Wie „The Sun“ berichtete, starb Watkins sofort am Tatort. „Watkins wurde auf die brutalste Art und Weise getötet, die es gibt – und der Angriff war schockierend, selbst für Gefängnisstandards“, zitierte die Zeitung eine Quelle aus dem Gefängnis.

Dem Blatt zufolge war Watkins in HMP Wakefield, das auch als „Monster Mansion“ bekannt ist, nicht in Einzelhaft, sondern in der allgemeinen Strafvollzugsabteilung. Er soll regelmäßig Erpressungsgelder an andere Insassen gezahlt haben, um sich vor Angriffen zu schützen – laut „The Sun“ auch an die Täter, die sich wohl trotz der Zahlungen zu dem Angriff entschlossen.

Ex-Freundin ist erleichtert

Die Ex-Freundin des Kinderschänders, Joanne Mjadzelics, die laut „RTL“ maßgeblich dazu beitrug, die Verbrechen des Sängers aufzudecken, zeigte sich erleichtert über seinen Tod. „Das ist ein großer Schock, aber ich bin überrascht, dass es nicht schon früher passiert ist. Ich habe immer auf diesen Anruf gewartet”, sagte sie der britischen „Daily Mail“. „Seit seinem ersten Tag im Gefängnis war er eine Zielscheibe.“

Sie habe ständig Angst gehabt, dass ihr Ex-Freund freikommen und sich an ihr rächen könnte. „Daher bin ich jetzt erleichtert“, erklärte sie weiter: „Nach allem, was er getan hat, wollte ich schon lange, dass er stirbt. Ich bin erleichtert, ich fühle mich, als wäre mir eine Last von den Schultern genommen worden.“ Sie ist sich sicher, dass auch die Familien der Opfer erleichtert sind: „Er ist weg, und sie werden genauso erleichtert sein wie ich. Vielleicht beginnt jetzt ein neuer Abschnitt in meinem Leben.“

13 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern – darunter ein Baby

Der 48-jährige Watkins wurde 2013 in 13 Fällen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu 29 Jahren Haft verurteilt. Wie „RTL“ berichtete, hatte er unter anderem den Vergewaltigungsversuch an einem elf Monate alten Baby gestanden. Zudem missbrauchte er mehrere Kinder unter 13 Jahren.