Schwarze Katze, Weisser Kater von Emir Kusturica

„Time Of The Gypsies“ und „Underground“ waren große und zu Recht preisgekrönte Filme. Doch daß der Bosnier Emir Kusturica mit seiner unsäglichen Zigeuner-Plotte „Schwarze Katze, weißer Kater“ vor einem halben Jahr den Regie-Preis von Venedig gewann, ist eine Frechheit In der platten Boulevard-Schmonzette, die auch das Millowitsch-Theater nicht schlechter aufführen würde, stimmt gar nichts -kein Timing, kein Dialog, kein Formwille. Der Film wirkt so, wie sich das sprichwörtliche Lieschen Müller das ach so fidele Leben der Zigeuner – genauer: der Sinti und Roma – vorstellt Dieses überladene Märchen über Liebe, Verbrechen, Gaunereien, Geldgier, Tote und Scheintote hat zwar noch eine Handlung – aber who caresi Irgendwo im Balkan: Der „König der Schutthalden“ (Sabri Sulejmani) will seinen trotteligen Neffen Marko (Bajram Severdzan) bei einem Coup dabeihaben, doch dem kommt ein ganzer Zug mit Benzin abhanden. Dafür soll Matkos Sohn (Florijan Ajdini) die zwergenhafte Tochter des Obergangsters heiraten, doch er liebt die schöne Ida (Branka Katic). Ein Zigeuner-Schnitzel ist aufregender als dieser Folklore-Schwachsinn!

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