Instrumentale Spannungssuche

Subtiler Post-Rock von der Münchner COUCH

Michael Heilrath spielt Bass, sieht mit Baseballkappe und blauer Adidas-Trainingsjacke aber aus wie jener introvertierte Typus, der meist an den Reglern einer Rhythmusmaschine dreht. Aui der Basis einer Rockband machen Couch denn auch eine Musik, die elektronischer Klangmalerei ähnelt, „nur nicht so rezeptiv“, wie Heilrath leise einschränkt.

Seit 1993 musizieren die vier Münchner ohne Sänger, und warum sie nun auf textfreie Konstruktionen fixiert sind, weiß keiner so genau. Also, Vorbilder hätten sie keine, auch Soundtracks würden sie nicht übermäßig hören, eher Jazz. Es gehe ihnen „um Spannungssuche in den Strukturen der Musik“, erläutert Heilrath. Ihr viertes Album „Profane“ enthält subtil variierte, verspielte bis meditative Melodien und in Schleifen konzentrierte Akkorde, die sich steigern, aber den Ausbruch verweigern. „Vergleiche mit Modest Mouse und Sonic Youth sind okay“, meint Gitarrist Jürgen Söder.

Mit dem Post-Rock ihres letzten Albums „Fantasy“waren Couch in die US-College-Charts gelangt, nun folgt die Amerika-Tournee. 14 Städte von der Ost- bis zur Westküste im Auto. „Ein Traum“, sagt Heilrath. Oder Rock’n’Roll. Aber nüchtern. „Besoffen oder unter Drogen“, so Söder, „können wir nicht spielen.“

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