Ben Hamilton

Hipptesohn, Straßenmusiker und Songwriter

Das Jahr, in dem Ben Hamilton geboren wurde, hat immer noch einen ganz speziellen Klang: 1968 war’s, als er das Licht der Welt erblickte, und die ersten Lebensjahre verbrachte er, den Zeiten angemessen, in einer im Süden Englands, auf dem Lande gelegenen Kommune.

Dort allerdings trieben sich nicht nur ein paar bekiffte Hippies herum, sondern auch – vermutlich nicht weniger bekiffte – Musiker: Traffic, die damalige Band von Steve Winwood, war ständiger Gast bei Hamiltons. Ben war fünf Jahre alt, als sein Vater – einem plötzlichen künstlerischen Drang folgend – mit ihm in die Toskana aufbrach, um sich der Malerei zu widmen, und für den Kleinen eine Odyssee durch italienische und britische Internate begann. Aber mitgenommen hat der Sohnemann aus diesen frühen Jahren die Erinnerung an eine „warme Atmosphäre“ und die Unterstützung aufgeschlossener Eltern, die nie von ihm verlangt haben, sich endlich einen seriösen Beruf zu suchen. So wohnt Hamilton nun seit 1996 in Berlin, lebt von Gelegenheitsjobs als Bauarbeiter und bringt jetzt sein erstes Album heraus.

Auf „Ben Hamilton“ ist zu hören, dass der über zwei Meter große Schlaks mit der tief vibrierenden Stimme als Straßenmusiker – vor allem in Südeuropa gelernt hat. wie man einen Song schreibt und vorträgt. Der gelegentliche Einsatz der Elektronik ist ihm „nur Hilfsmittel, mehr Facetten in die Musik zu bringen“, nicht etwa der Versuch, als Grenzgänger zwischen den Welten Song und Track zu reüssieren. Hamilton sieht sich als Singer/Songwriter, „nicht dogmatisch“, aber durchaus im altmodischen Sinne des Wortes. Seine melancholischen Songs handeln „von Beziehungen, vom Versagen, vom ständigen Kampf, man selbst zu sein“. Lang lebe ’68!

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