Splitter & Nebenwerke

Um die kreative Windstille nach dem Tode Clift“ Burtons zu überwinden, nimmt man 1987 in der bandeigenen Studio-Garage „Tlie S5.98 EP Garage Days Re-Revisited“ (* * *) auf; ein ungeschliffenes, betont unproduziertes Mini-Album mit bandintern stilbildenden Cover-Songs von fast vergessenen Ikonen wie Diamond Head, Holocaust, Killing Joke, Budgie und Misfits. Ein nostalgisches Intermezzo. Genauso wie die Video-Bootleg-Kompilation „Cliff ‚Em All“ (* *). eine als Reverenz an Burton angelegte, leider zu trashig geratenene Dokumentation der frühen Jahre.

Zehn jahre später wird das Garagen-Konzept reaktiviert, um die abgesprungenen Metallica-Puristen zurück ins Boot zu holen. „Garage Inc.“ (* * 1/2) enthält neben den Aufnahmen der „$5.98 EP“ auch Klasssiker von Thin Lizzy, Lynyrd Skynyrd, Bob Seger und diverse Kuriositäten. Ein heterogenes Sammelsurium mit Höhen, aber auch vielen Tiefen. Alles in allem weitaus mehr collector’s item denn ein veritables Album.

Die anschließende Kollaboration mit dem San Francisco Symphony-Orchestra unter der Leitung Michael Kamens, der sich auch als Filmscore-Lieferant für Hollywood-Schmonzetten verdingt, hatte den Zweck, die Band mit Operetten-Kitsch für Sakkomenschen und Rotwein-Connaisseure goutierbar zu machen. „S & M“ (* l/2) ist ihr künstlerischer Offenbarungseid. Kein einziger Song gewinnt durch die Orchester-Bearbeitung, das ohnehin vorhandene sinfonische Potenzial wird immer nur gedoppelt, wattiert, und das ganze stabile Fundament der Songs versinkt im Griesbrei der Streicher. Der Tiefpunkt.

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