9. Oktober 1999: Net Aid, das erste weltweit empfangbare Internetkonzert

„Das Internet ist jetzt alt genug, um Verantwortung zu übernehmen und an sozialen Veränderungen mitzuarbeiten“, sagte im September 1999 Diane Merrick, Managerin von Cisco Systems, dem Netzwerk-Spezialisten, der die technische Plattform für das erste Internetkonzert bereitstellte. Somit zog die Idee des karitativen Großereignisses, das 15 Jahre zuvor mit „Live Aid“ seinen Anfang nahm, in die digitale Welt. Für damalige Verhältnisse wurde auch Großes geleistet: Die bis dahin leistungsstärkste Webpage der Internet-Geschichte sollte mehr als 60 Millionen Hits pro Stunde verarbeiten können.

Was die rund eine Milliarde Menschen, die am 9. Oktober 1999 auf die Site surfte, von den parallel stattfindenden Großereignissen in London, New York und Genf zu sehen bekam, erinnerte dennoch eher an eine ruckelige Diashow im Briefmarkenformat. Dabei waren sie alle dabei, von U2 über George Michael bis Robbie Williams, von den Eurythmics über Celine Dion bis Bon Jovi. Man erzählt sich, dass die Gigs in der Realität tatsächlich spitze waren. Nur bekam das der heimische Live-Conaisseur nicht so richtig mit – die damals weit verbreiteten 56k-Modems waren von all dem Datenfluss überfordert. Was bleibt, ist die Homepage www.netaid.org, über die bis heute erfolgreich internationale karitative Arbeit betrieben wird.

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