Grant W. McLennan – Horsebreaker Star

Bob Dylan, der Gute, ist bis heute eine magisch-mythische Bezugsgröße für (fast) alle geblieben, die sich eine Gitarre (oder ein Klavier) greifen, um Songs zu schreiben. So wie Steve Earle einst bei Zimmie auf den Frühstückstisch hopsen wollte, um dort kundzutun, daß Townes (Van Zandt) ja der Größte überhaupt sei, so fühlte sich auch Grant McLennan genötigt, sein 93er Werk „Fireboy“ dem großen Meister vorzuspielen. Vielleicht sollte er das mit „Horsebreaker Star“ auch wieder tun. Dylan nämlich könnte zu der Erkenntnis gelangen, daß er einen Song wie „What Went Wrong“ auch selbst ganz gern geschrieben hätte, daß er sich zumindest ganz prima auf „Oh Mercy“ gemacht hätte, als Antwort quasi auf „What Was It You Wanted“.

Die andere Bezugsgröße in diesem Fall ist natürlich Ex-Go-Betweens-Kollege Robert Forster. Doch während der sich zuletzt auf ein nicht übermäßig originelles Cover-Opus („IHadA New York Girlfriend“) zurückzog, schüttelt Grant McLennan mit heiterer Nonchalance ganz so, als wäre das eine seiner leichtesten Übungen, nicht weniger als 24 neue Songs aus dem Ärmel, die bis auf verschwindend wenige Ausnahmen Genuß ohne Reue verheißen. Der gelassen-gewitzten Souveränität des Materials kam zudem entgegen, daß in Athens mit John Keane der richtige Studiotüftler mit den entsprechenden Musikern zugange war, der „Feeling“ und Disziplin locker unter einen Hut bekommt Jetzt wüßte ich nur noch ganz gern, wem diese bezaubernde Frauenstimme gehört, die da ab und zu…

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