Fun Lovin‘ Criminals – Come Find Yourself :: EMI

Darauf hat die Welt gewartet. Diese Band leitet ihren Hit mit einem Zitat aus „Pulp Fiction“ ein, in anderen Songs besingt sie Robert De Niro oder Christopher Walken, mit ihrem Rap-Rock surft sie durch alle angesagten Marktsegmente, und obendrein hat sie sich den Namen Fun Lovin‘ Criminals gegeben. Wer es gut mit den New Yorkern meint, könnte behaupten, sie trügen ihren Namen zu Recht, weil sie spaß verliebt und ein bißchen kriminell sind, eben wie die meisten Kerle unter 30. Wer es bös mit ihnen meint, nennt ihre Musik spekulativ.

Und schamlos. Auf ihrem Debüt-Album tragen die Fun Lovin‘ Criminals zusammen, was junge Menschen in die Kinos und die Plattenläden treibt. Schwere Rock-Riffs, die an die 70er Jahre gemahnen, werden mit Dope-Beats unterlegt; in ihren Lyrics frönen sie dem Gangsterkult und verbreiten Halbwelt-Flair. Nicht zufällig klingt „Scooby Snacks“, eben jener Ohrwurm mit „Pulp Fiction“-Zitat, wie aus der Feder von Urge Overkill. Doch gerade indem sie den Vergleich mit der Über-Band aus Chicago herausfordern, legen sie ihre Schwächen offen. Denn wo den Songs von Urge Overkill ein weitreichendes Studium der Siebziger – von Dress-Codes zu Pop-Modes, von Sexploitation bis Blaxploitatton – vorausgegangen war, da kauen Fun Lovin‘ Criminals Szenen aus jenen Filmen wieder, die irgendwie alle ganz geil finden. Pulp-Ploitation, sozusagen.

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