Andrea Petkovic – Starke Schläge

Tennis-Weltstar Andrea Petkovic liebt Beats und Lärm. Vor allem von Bloc Party.

Foto von Florian Schüppel

Ein Freund aus meiner Schulklasse, ein Schlagzeuger übrigens, hat mir einmal drei CDs gebrannt: „Morning View“ von Incubus, einen Mix – und „Silent Alarm“ von Bloc Party. In die habe ich zuerst nicht mal reingehört, weil ich die Band nicht kannte. Bis mir die anderen zwei irgendwann zu langweilig wurden. Ich weiß noch, wie das erste Lied losging, „Like Eating Glass“, mit diesem furiosen Schlagzeug. Sofort war ich Bloc-Party-Fan, fürs Leben. Und „Silent Alarm“ ist bis heute die einzige Platte, die ich kenne, die nicht mal zwei oder drei schwächere Songs hat. Eigentlich sind alle Lieder hammerhart – na ja, manche finde ich hart, die meisten hammerhart.

Mein erstes Idol war allerdings Kurt Cobain. Für den habe ich als kleines Mädchen geschwärmt – bis ich rausfand, dass er schon tot war. Das fand ich dann irgendwie uncool. Mit zwölf wurde ich Backstreet-Boys-Fan, anschließend kam meine HipHop-Phase: Eminem, Dr. Dre, die ganzen Affen fand ich super. Incubus war dann die Band, wegen der ich anfing, mich für Rock zu interessieren. Die Bedeutung von Musik hat für mich eher noch zugenommen, als ich Tennisprofi wurde – weil ich auf einmal Zeit zum Hören hatte. Am Flughafen, im Flugzeug, im Hotel, wo man sowieso einsam ist. Im Tennis gibt’s diesen ganzen Leerlauf, die Zeiten, in denen man sich eigentlich entspannen soll. Aber man will sich dabei ja auch nicht zu Tode langweilen. Da ist Musik halt super.

Die Sechziger sind zwar etwas zu lange her für mich, aber ich höre zum Beispiel auch gerne Marvin Gaye oder Johnny Hartman. Bei Rock-Sachen schätze ich allerdings mehr das Moderne – wahrscheinlich sind meine Ohren zu sehr an die neuen Produktionstechniken gewöhnt. Mit einer wichtigen Ausnahme: Mein allerliebstes Lieblingslied ist „Under My Thumb“ von den Rolling Stones. Absolut genial, allein das Gitarrensolo im Mittelteil. Ein total fieses Lied! Aber das Fiese macht’s erst lustig.

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