Auftrittsverbot am Totensonntag: Rammstein verschieben Konzert in München

Die Berliner Band Rammstein muss ihr Konzert in München vom 20. November auf den 22. verschieben. Grund: Dieser Tag ist der Totensonntag, und deswegen sei ein Konzert genau dieser Band nicht angemessen.

Ein streitbares Thema: Rammstein darf nicht am 20. November in München spielen, obwohl das Konzert schon lange ausverkauft ist. Der Auftritt der Berliner Band wird auf den 22. November verschoben, alle Karten behalten ihre Gültigkeit. So befand das Münchener Kreisverwaltungsreferat (KVR), da in Bayern an diesem Tag noch der Totensonntag gefeiert wird.

Ähnlich wie Allerheiligen gedenkt man an diesem Feiertag den Toten – besucht sie auf dem Friedhof und lässt ihre Namen im Gottesdienst verlesen. Deswegen sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen auch nur erlaubt, wenn „der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter“ gewahrt ist, kurz: Tanzverbot. Dies herrscht an solchen Feiertagen in Bayern sowieso, nun also auch noch Konzertverbot für Rammstein.

„Wenn eine Gruppe an diesem Tag nicht sonderlich gut passt, dann ist es Rammstein“, sagt Wilfried Blume-Beyerle, der Chef des KVR. „Eine spektakuläre, laute Gesamtinszenierung mit brennenden Menschen und wilden Texten.“ So etwas passe nicht zum ehrfürchtigen Totensonntag und schon gar nicht ins fromme München.

Natürlich sind die Konzertveranstalter der von uns präsentierten Tour nicht erfreut: „In den vergangenen Jahren haben über hundert Konzerte an solchen Stillen Tagen stattgefunden, auch Rock- und Popkonzerte: Warum soll gerade Rammstein nicht gehen?“, so Franz Erlmeier, der Rechtsanwalt des Konzertveranstalters. Rammstein sei schließlich eine international anerkannte und populäre Band und ihre Bühnenshows kämen einer modernen Operninszenierung gleich.

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