Band Aid 20: „Do They Know It’s Christmas?“

Den längsten Tag der Pop-Historie gibt es jetzt auf DVD. Bob Geldof hatte den beteiligten Musikern 1985 versprechen müssen, dass LIVE AID nur ein einziges Mal gezeigt werden würde, eben live. Doch der geadelte Wohltäter wurde wortbrüchig – 20 Jahre danach ist es sowieso egal. Damals hatte kein Mensch das chaotische Happening im Wembley-Stadion vor dem Kasten ausgehalten, heute bestaunt man das Spektakel wie ein Faszinosum aus der Frühzeit der Technik. Die Concorde, in der Phil Collins nach Philadelphia flog,ist ebenso tot wie das Stadion und Freddie Mercury.

Natürlich ging es damals mindestens so sehr um Eitelkeiten wie um den Benefiz. Adam Ant rückte noch auf einen frühen Sendeplatz, weil er den Manager mit Sting teilte. Die BBC hatte Angst, dass die bettelnden Hippies einen Telethon nach Art von Jerry Lewis‘ legendären Spenden-Shows veranstalten würden. Zunächst waren deshalb sehr diskret die Spenden-Konten eingeblendet worden. Doch während eines Interviews haute Geldof auf den Tisch, und dann gab es kein Halten mehr: Jetzt wollte jeder spenden. Und die Straßen von London sollen wie leergefegt gewesen sein.

Passend zu dieser wärmenden Nostalgie wurde auch Band Aid mit der alten Schnulze wieder aufgelegt. Leider klingt es, als hätte jeder Sänger ein anderes Lied zum Vortrag gebracht. Nicht mal auf das Einfachste können sie sich heute einigen.

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