Bei Krezip wird eine große Karriere geplant

So viel Kraft sieht man selten, vor allem bei einem doch relativ kleinen Menschen. Jacqueline Govaert hat schon im Interview eine Menge Schwung, aber auf der Bühne gibt es gar keine Hemmungen mehr – sie hat dieses natürliche Selbstbewusstsein, das nicht arrogant wirkt, nur souverän. Souveräner jedenfalls als andere gerade mal 21-Jährige.

Wer ihre Band Krezip einmal live gesehen hat – und in den vergangenen Wochen waren das auch hier zu Lande einige versteht erst richtig, wie die Niederländer ticken. Auf ihrem zweiten Album, „Days Like This“, bekommt man nur eine Ahnung davon. „Am Ende jeder Platte – naja, der zwei, die wir inzwischen gemacht haben – denke ich immer, das war noch nicht alles, da geht noch mehr“, gibt Govaert zu. „Aber diese Lieder sind zumindest das Beste, was zu dem Zeitpunkt möglich war, und deshalb bin ich doch sehr glücklich damit. Wir haben uns wirklich angestrengt!“ Sie lacht, aber es ist die bittere Wahrheit.

Das berühmte zweite Album: Druck von der Plattenfirma, von den Fans, die man sich früher nicht einmal erträumt hatte, von den Mitmusikern. Gerade die machten Govaert zu schaffen: „Deren hohe Erwartungen sind das Schlimmste. Alle anderen Einflüsse kann man ausblenden. Man gewöhnt sich daran, wegzuhören. Aber am Ende muss ich meinen Bandkollegen was Gutes abliefern, die vertrauen mir ja.“ Mit Recht: Govaert weiß inzwischen gut zu unterscheiden zwischen Eingängigkeit und Einfaltigkeit und entscheidet sich lieber für ersteres. Sie hat den Gitarrenpop natürlich nicht neu erfunden, aber ihre so einfachen wie einnehmenden Songs versprechen eine längere Karriere. „Nach ein paar Jahren einzupacken und auf die Uni zu gehen, kommt nicht in Frage“, bestätigt Jacqueline. Dafür brauchte sie auch einen besseren Schulabschluss.

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