Björk – Debut

Punkte: 84

Als die exzentrische Isländerin mit diesem Album offiziell als Solokünstlerin reüssierte, wusste man bereits um ihre Eigenwilligkeit. Mit den Sugarcubes hatte sie in den Achtzigern so manchen Indie-Fan verstört, und ihre beiden ersten, auf Isländisch gesungenen Soloalben zeugten bereits von einer Sängerin, die harmonisch, lyrisch und klanglich dort ansetzte, wo andere aufhörten. Mitten in die letzte große Revolution der Elektronik-Musik platzte sodann diese Platte, eine kauzige Mischung aus House-Rhythmen, Trip-Hop-Klängen und einem weltentrückten Gesang zwischen Hauchen und Kreischen, Jauchzen und Sehnen. Gemeinsam mit dem Londoner Produzenten Nellee Hooper erdachte sie ein hochästhetisches, spannendes Klangbett, das neben den üblichen Elektro-Sounds auch Instrumente wie Harfe, Hammond-Orgel oder ein Saxofon-Trio verwendete. Diese Platte wies den Weg in die Zukunft für elektronisch modifizierte Pop- und Clubmusik. Denn hiermit eröffnete Björk ihr eigenes Subgenre, das sie über die Jahre immer farbenreicher ausstaffierte und das zahllose Nachahmer auf den Plan rief.

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