James Bond Goes Pop: 11 Dinge, die Sie noch nicht über „Man lebt nur zweimal“ wussten

Vor 56 Jahren kam einer der populärsten James-Bond-Filme ins Kino: „Man lebt nur zweimal“. Lesen Sie hier Wissenswertes zum 007-Abenteuer.

01. Future Cave

Für die Vulkanhöhle Blofelds zeichnete Ken Adam verantwortlich. Der britische Produktionsdesigner, verstorben 2016, war gebürtiger Berliner. Seine Familie flüchtete mit ihm 1934 vor den Nazis, Klaus Hugo, wie Ken gebürtig hieß, war damals 13. Adam war Bond-Spezialist, arbeitete an verschiedenen Filmsets bis einschließlich „Moonraker“ von 1979 mit. Seine bekannteste Arbeit ist, neben dem Bond-Vulkan, der „War Room“ aus Stanley Kubricks „Dr. Strangelove“ (1964).

02. Comic-Figur

Mit Donald Pleasence‘ Darstellung des Blofeld wurde auch die erste Bösewicht-Karikatur aus dem Bond-Universum geschaffen. Augenklappe, kommunistisch-eintöniger Anzug und Katze auf dem Arm, ein Vorbild für Mike Myers‘ clowneskem „Dr. Evil“.

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03. Macho deluxe

„Twice“ war Sean Connerys fünfter Bond, und eigentlich hatte er seit dem vierten, „Feuerball“ von 1965, schon keine Lust mehr auf den Geheimagenten. Was seine Fans als Zynismus oder Härte in der Darstellung deuten, ist in Wahrheit vielleicht mangelnder Einsatz. Auf jeden Fall kommt Bond als Macho in diesem Film zur Blüte. Bond wird von mehreren Japanerinnen massiert, man sagt ihm: „In Japan kommen Männer zuerst, dann die Frauen“ – 007: „Hier könnte ich mich zur Ruhe setzen.“

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04. Ewiger Hit

Nancy Sinatra

Nancy Sinatra singt das wunderschöne, von John Barry komponierte Titelstück „You Only Live Twice“. Sie war nur zweite Wahl – die Produzenten wollten eigentlich ihren Vater haben, Frank Sinatra. Das Lied feierte sein Comeback 1998 als Melodie-Zitat in Robbie Williams’ Single „Millenium“. Im Season-Finale der fünften „Mad Men“-Staffel erhält der Song ebenfalls einen prominenten Einsatz. „Man lebt nur zweimal“ ertönt, und der Zuschauer ahnt – Don Draper steht vor dem Ehebruch.

05. Deutscher Star in Hollywood

Helga Brandt (Karin Dor)

Mit Karin Dor, bürgerlich Kätherose Derr, verstorben am 6. November 2017, hatte Deutschland seinen ersten weiblichen Star in einem Bond-Film. Ein böses Bond-Girl. Sie trägt den für damalige Verhältnisse typisch germanisch wirkenden Rollennamen „Helga Brandt“. Helga soll 007 töten, stirbt am Ende aber selbst. Als Versagerin landet sie in einem Pool voller Piranhas.

06. Big In Japan

Harry Saltzman (1915 – 1994) und Albert Broccoli (1909 – 1996) am Set

„Man lebt nur zweimal“ gilt als erste Großproduktion, die in Japan spielt und die erste Bond-Produktion, die überhaupt in nur einem Land spielt. Wochenlang war das Filmteam unterwegs um die Drehorte zu finden. Dabei sind der Regisseur, der Produzent, der Set-Designer sowie der Kameramann dem Tod von der Schippe gesprungen: Weil Lewis Gilbert, Albert R. Broccoli, Harry Saltzman, Ken Adam und Freddie Young die Gelegenheit wahrnahmen sich noch einen Ninja-Kampf anzusehen, buchten sie ihren Rückflug um.

Die Boeing, in der sie ursprünglich sitzen sollten, geriet 25 Minuten nach dem Start in  Turbulenzen und zerschellte am Berg Fuji. Alle 124 Menschen an Bord kamen ums Leben. Die „Man lebt nur zweimal“-Crew kam also mit dem Schrecken davon.

07. Roald Dahl

Roald Dahl (1916 – 1990)

Es heißt, der britische Schriftsteller („Charlie und die Schokoladenfabrik“, „The BFG“) habe sich mit seinem Drehbuch über die Agenten-Serie lustig machen wollen. Fest steht, dass mit Dahl als Drehbuchautor ein Coup gelandet werden konnte – und ihm in der Umsetzung von Ian Flemings schwacher literarischer Vorlage viele Freiräume gewährt wurden. Er brachte Farbe und Exotik in „You Only Live Twice“: der Vulkan kam von ihm, Blofeld, die Katze. Bond wurde Pop.

Weitere Vorgabe der Produzenten, vom Autoren mühelos umgesetzt: „Drei Frauen als love interest einbauen, die ersten zwei töten, die dritte landet am Ende in Bonds Armen.“ Dahl, berüchtigt für seine harte Kritik an den Verfilmungen seiner Werke, soll mit „Man lebt nur zweimal“ jedoch recht zufrieden gewesen sein.

08. Maskenball

Bei seinen Ermittlungen verkleidet Bond sich als Japaner. Es wirkt zwar nicht ganz so rassistisch wie bei Christopher Lee in der Rolle des Fu Manchu, aber Connery sieht, mit Perücke und die Augen verstellenden Augenbrauen, peinlich aus.

09. Up In The Air

Heimlicher Star des Film ist Little Nellie. Der Einmann-Traghubschrauber ist als einmotorige Maschine tatsächlich flugfähig. Ob das Ding jedoch auch in Wirklichkeit all die Waffen transportieren kann – Raketenwerfer, Flammenwerfer, Minen, Maschinengewehr?

10. Königlicher Beistand

1967: Sean Connery, Ehefrau Diane Cilento und die Queen

„Man lebt nur zweimal“ von 1967 sollte der erste Bond sein, bei dem die Queen der Premiere am Londoner Leicester Square beiwohnen würde. Seitdem ist bei jeder 007-Erstaufführung immer ein britischer Royal im Publikum gewesen. Der Geheimagent ist ein Staatsschatz geworden.

11. Das Gedicht

Basho Matsuo

Der Filmtitel entstammt einem Gedicht des Dichters Matsuo Basho, das Bond in der Romanvorlage vorgelesen wird: „You only live twice. Once when you are born. And once when you look death in the face.“

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