Boygenius revitalisieren das Konzept Supergroup

Phoebe Bridgers, Lucy Dacus und Julien Baker sorgen mit Boygenius für ein Déjà-vu.

Sie hätten sich auch Baker, Bridgers & Dacus nennen können. Wie Emerson, Lake & Palmer. Aber Boygenius ist besser.

Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus fassen damit gleich im Bandnamen die Geschichte bisheriger Supergroups zusammen: Jungs, die sich für Genies halten. Oder gehalten werden.

Queeres Freundschaftsprojekt

Ihre Wiederbelebung des Konzepts Supergroup ist gleichzeitig dessen Umdeutung zu einem queeren Freundschaftsprojekt. Boygenius sind dabei nicht die erste aus Frauen bestehende Supergroup: Dolly Parton, Linda Ronstadt und Emmylou Harris haben 1987 „Trio“ veröffentlicht, wo sie unter anderem das Phil-Spector-Stück „To Know Him Is To Love Him“ gecovert haben. (Haben Baker, Bridgers & Dacus wahrscheinlich nicht vor.)

Boygenius gehen dieses Jahr für einige Grammys ins Rennen, in einem fast ausschließlich weiblichen Feld von Nominierten. Es gibt gute Gründe, anzunehmen, dass auch die nächsten Supergroups weiblich sein werden – und dass sie dann clever-ironische Namen wie Boygenius gar nicht mehr brauchen.

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