Brian May: Darum gedenkt er Queen-Kollege Freddie Mercury an dessen Todestag nicht

May erklärt, dass er die Aids-Erkrankung von Freddie Mercury lange Zeit verdrängte.

Brian May sprach kürzlich in einem Interview über den Tod von Freddie Mercury und erklärte, dass er ihm an dessen Todestag nicht gedenke. Außerdem gestand May, dass der den Verlust des Queen-Sängers nie richtig verarbeiten konnte.

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Freddie Mercury verstarb 1991

Anlässlich des 30. Todestages von Freddie Mercury (24. November) sprach Brian May – verspätet – über seinen verstorbenen Freund und erinnerte sich an die Zeit, als er zum ersten Mal von der Krankheit Aids las. Nach einer Weile wurde Mercury krank. Trotzdem traten Queen weiter auf – auch, nachdem Mercury der Band mitteilte, dass er HIV-infiziert sei. Der Sänger starb an einer Bronchopneumonie, einer Komplikation, die durch Aids ausgelöst wurde. 

„Ich erinnere mich, dass wir im Studio Zeitungsartikel gelesen haben, in denen von dieser seltsamen Krankheit die Rede war, die in San Francisco entdeckt wurde und unheilbar schien. Anscheinend betraf sie nur Schwule“, sagte May im „How do you cope“-Podcast. „Danach führten wir eine kurze Diskussion über das Thema und dachten, dass es etwas sei, worauf man achten müsse. Aber wir haben nicht wirklich viel darüber gesprochen, Freddie ganz sicher nicht. Aber ich hatte es im Hinterkopf und wahrscheinlich alle anderen auch, und das für eine lange Zeit.“

Aids-Erkrankung war innerhalb der Band ein Tabuthema

„Und wenn wir einen Sprung nach vorne machen, ich schätze zweieinhalb Jahre oder so, dann sahen wir, dass Freddie an etwas litt. Doch wir wussten nicht was es war. Also fingen wir an, uns darüber Gedanken zu machen. Jedoch haben wir haben lange Zeit kein Gespräch geführt, weil es uns nicht angemessen erschien.“ May fuhr fort: „Erst viel später kam Freddie damit heraus und sagte: ,Ihr wisst sicher, womit ich es zu tun habe.‚ Ich habe es also lange Zeit verdrängt, aber wahrscheinlich dachten wir alle, dass es uns nicht betrifft, dass es etwas ist, das andere Leute betrifft.“

Außerdem betonte May, wie sehr er bedauere, dass Freddie Mercury sich infizierte, bevor die moderne Medizin ihm helfen konnten: „Es stellte sich heraus, dass Freddie zu früh erkrankte. Wenn er ein paar Monate später erkrankt wäre, hätte er überlebt, weil dieser wunderbare Medikamentencocktail entwickelt wurde, der im Grunde die Symptome bekämpft und Menschen mit Aids ein normales Leben ermöglicht. Freddie hatte nicht den Vorteil davon. Ihm standen die besten Spezialisten Großbritanniens und der Welt zur Seite, aber sie verfügten damals nicht über das Wissen, um ihn zu retten. Wir werden also ewig traurig sein, dass es so gekommen ist.“

May versucht Erinnerung an den Verlust zu entfliehen

Zudem sagte May, dass er mit dem Todestag von Mercury nichts Positives verbinde. Aus diesem Grund gäbe es für May keinen Grund zu feiern: „Ja, der Verlust von Mercury hatte das grelle Licht des öffentlichen Wissens, das damit einherging. Wir wurden gewissermaßen in ein immerwährendes Rad hineingezogen, in dem wir uns mit dem Verlust von Freddie auf öffentliche Weise auseinandersetzen mussten.“ Dies sei der Grund für seine öffentlichen Reaktionen auf den Tod des Stars in den letzten Jahren. Er sagte: „Deshalb neige ich dazu, mich am Jahrestag seines Todes zu verstecken. Die Leute feiern viel an Freddies Todestag, aber ich möchte das nicht und kann es auch nicht.“ Brian führte fort: „Ich werde seinen Geburtstag feiern oder den Tag, an dem wir zum ersten Mal zusammenkamen, aber den Tag, an dem wir ihn verloren haben, werde ich nie richtig in meinem Kopf verarbeiten können. Es war einfach nichts Gutes dabei.“

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