Chris Norman: „The First Cut Is The Deepest“

Es ist ja schon schlimm, unbekannten „Talenten“ beim Scheitern vor einer inkompetenten Jury zuzusehen. Bei ehemaligen „Stars“ ist es noch grausamer, das bewies eine Show namens „Comeback – Die große Chance“. Leider wurde es eine eher kleine Chance, denn die Quoten wurden immer geringer, und am Ende gewann auch noch einer, den keiner wollte. Wochenlang versuchte MTV-Nervensäge Anastasia, Chris Norman zu diskretieren – wies auf seine fiese Frisur hin, scholt seine immer gleiche Art zu singen. Norman war erst patzig, doch dann wurde er dauernd vom Publikum auf den ersten Platz gewählt, und irgendwann lachte er nur noch über die Vorwürfe. Selbst DJ Tomekk („Das war halt so ’n bisschen seniorenmäßig…“) konnte ihn nicht aus der Fassung bringen. Im Finale gewann Norman gegen Benjamin Boyce, der früher mit Caught In The Act Mädchen beguckte und sich nun an „Rebel Yell“ versuchte. Da waren die traurigsten Gestalten schon verschwunden.

Die heimischen Comeback-Anwärter waren wieder mal die peinlichsten: Jazzy und Markus verabschiedeten sich schnell. C.C. Catch kam recht weit, wenn man bedenkt, dass sie kaum einen Ton halten konnte und auch noch stocksteif auf der Bühne stand. Die albernen Weather Girls, der schleimige Haddaway, die verzagte Emilia, der bekloppte Coolio – sie bemühten sich, aber jeder Auftritt war eine Qual. So pleite können die doch gar nicht sein! Ausgerechnet Limahl, jetzt mit bescheidenerem Haar Moderatorin Kiesbauer mit und unfassbar vielen Falten, bewahrte sich allen Comeback-Teilnehmern einen Rest Würde und riet dazu, alles nicht und der eher unerwünschte zu ernst zu nehmen. Er merkte wohl schon, Sieger Chris Norman (o.) dass Comebacks anders funktionieren.

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