DEAD&GONE

Drei Tage nach seinem 91. Geburtstag verstarb in Hollywood GENE AUTRY, Leinwandheld, Country & Western-Sänger und – so ein Ehrentitel – „Public Cowboy Number One“. Autry war legitimer Nachfolger des Stummfilm-Stars Tom Mix und des ersten „Singing Cowboy“ Ken Maynard und avancierte im Vorkriegs-Amerika zum Volksheroen durch seine blitzsauberen TV-Serien und eine lange Reihe von Erfolgsfilmen. Der erste kam 1935 ins Kino, hieß „Tumbling Tumbleweeds“, und ein Kritiker schrieb über den jungen Autry, er habe „a soft voice, a shy style and peaceful looks“. Eine treffende Charakterisierung, die Autry mit dem öffentlichen Schwur untermauerte: „I’ll keep my pictures clean.“ Einen einzigen keuschen Filmkuß leistete er sich, doch war der Texaner spektakulären Auftritten sonst nicht abgeneigt. Legendär sein Ritt auf dem treuen Palomino „Champion“ in die Lobby des Londoner Savoy Hotels. Nach seiner Zeit bei der Air Force drehte Autry noch ein paar Filme, den letzten 1952: „Last Of The Pony Riders“. Dann wandelte er sich zum Tycoon, reüssierte mit Radiostationen, TV-Sendern, Baseball-Teams und einer Hotelkette. Der Nachlaß des Jimmie-Rodgers-Schülers wird auf über 350 Millionen Dollar geschätzt.

Mit 66 starb in Memphis Rockabilly-Pionier CHARLIE FEATHERS an den Folgen eines Schlaganfalls. Den großen Hit konnte er zwar nie landen, doch fand Feathers charakteristischer Schluckauf-Gesangsstil („Tongue Tied Jill“,“Get With It“, „Bottle To The Baby“) dennoch Eingang in die DNA des Rock’n’Roll. Ebenfalls verblichen sind der Country-Sänger und Songwriter JIMMIE DRIFTWOOD; Folk-Sängerin LALWA-TERSON; Jazz-Gitarrist TAL FARLOW; Jazz-Sängerin BETTY CARTER; R&B-Vokalist SONNY KNIGHT; Jazz-Saxophonist BENNY GREEN und, last not least, R&B-Sänger JOHNNY ADAMS, dessen Album „Man Of My Word“ erst vor wenigen Wochen erschien.

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