Bloß keinen Ton zuviel

Die britischen SAVOY GRAND wandeln auf den Spuren von Mark Hollis

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Ianchmal wird Mut zum Ungewöhnlichen doch noch belohnt. Das britische Kollektiv um Chef-Melancholiker Graham Langley ist zwar ein für Glitterhouse Records untypisches Signing, gehört aber bereits mit dem Debüt „DirtyPiUows“zu den besten Veröffentlichungen, die uns je aus Beverungen erreichten: reduziert, klaustrophobisch, episch und dennoch pittoresk. Bloß keinen Ton zuviel anschlagen, denn der könnte den gesamten Song zerstören, der bei Savoy Grand im Durchschnitt um die acht Minuten dauert Einen Anknüpfungspunkt bietet höchstens das solipsistische Solo-Werk von Mark Hollis (Talk Talk). Ein Vergleich, den Langley erwartungsgemäß von sich weist: „Tatsächlich kannte ich bis vor kurzem kein Material von Hollis, doch gerade beginne ich, mich damit zu beschäftigen. Unser Bass- und Vibrafbnspieler Oliver scheint ziemlich von ihm beeinflusst worden zu sein.“

Nicht nur der Bandname Savoy Grand ist mehr als seltsam. Auch mit dem Albumtitel hat es etwas Besonderes auf sich, denn mit „Dirty Pillows“ bezeichnet man laut Langley in manchen Teilen Englands leicht scherzhaft die Brüste der Frau. „Dieses Enthüllende und gleichzeitig mit schuldhafter Scham Beladene in diesen Wörtern ist für mich eine fast perfekte Zusammenfassung all dessen, was wir machen. Außerdem ist Mehrdeutigkeit etwas, das für meine Texte und für die Musik schon immer wichtig war.“

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