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Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: Platz 67 – 34
Die 100 besten Hardrock- und Metal-Alben: Platz 67 - 34. Mit Led Zeppelin und AC/DC.
67. Led Zeppelin: "Led Zeppelin" (1969)
Per definitionem noch dem Blues-Rock zurechenbar, vereinte Led Zeppelins Debüt bereits prototypische Elemente der noch namenlosen Gattungen Hardrock und Heavy Metal. Das dynamische Kräftemessen von Robert Plants durchdringendem Organ, Jimmy Pages Gitarrenvirtuosität und nicht zuletzt John Bonhams rhythmischer Schlagkraft machten Songs wie „Dazed And Confused“ zu Leitsätzen.
67. Led Zeppelin: „Led Zeppelin“ (1969)
Per definitionem noch dem Blues-Rock zurechenbar, vereinte Led Zeppelins Debüt bereits prototypische Elemente der noch namenlosen Gattungen Hardrock und Heavy Metal. Das dynamische Kräftemessen von Robert Plants durchdringendem Organ, Jimmy Pages Gitarrenvirtuosität und nicht zuletzt John Bonhams rhythmischer Schlagkraft machten Songs wie „Dazed And Confused“ zu Leitsätzen.
66. Helloween: „Keeper Of The Sevem Keys Part 1“ (1987)
Michael Kiske löste Kai Hansen am Mikro ab, und mit ihm transformierte sich der auch schon eingängige Thrash des Vorgängers „Walls Of Jericho“ zu teutonischem Power-Metal, der dann zu einer Marke wurde und viele Nachahmer fand. „Keeper Part 1“ war die Keimzelle. Nie wieder gab es so viele hübsche Kindermelodien auf einem Metal-Album. Vielleicht noch auf „Part 2“.
65. Anthrax: „Among The Living“ (1987)
Der Durchbruch der Thrash-Metal-Band, nicht zuletzt wegen des Smashers „Indians“, wenn auch nie ganz unumstritten. Immer wieder wurden Monotonie-Vorwürfe laut. Beeindruckend bleibt das dichte Zusammenspiel der Rhythmusgitarren mit Charlie Benantes Geprügel, das auch die 32tel noch voll auf den Punkt bringt, und Belladonnas originäres, immer einen Halbton am Schönklang vorbeischrammendes Shouting.
64. AC/DC: „High Voltage“ (1976)
Erste Veröffentlichung auf dem internationalen Markt mit „Live Wire“, dem Party-Abkocher „T.N.T.“ und Dudelsack auf „It’s A Long Way To The Top“. Versauter Rock’n’Roll, so illusionslos und ohne Gimmicks, dass er sich eine Zeitlang sogar unter dem temporär erfolgverheißenden Rubrum Punk verkaufen ließ. Bon Scott klingt mehr denn je wie eine Vorstadtgöre, die zu schnell erwachsen werden musste.
63. Mötley Crüe: „Shout At The Devil“ (1983)
Der Durchbruch für die vier aus L.A., zwei Jahre nach dem Debüt „Too Fast For Love“. Mit dem Teufel hatten sie nicht viel am Hut, um Todsünden ging es allerdings schon – ihre Spielart hieß ja wenn nicht Glam-, dann Sleaze-Metal. Pentagramm und Kriegsbemalung sollten provozieren, doch die Musik hätte gereicht: Vince Neil sang Nikki Sixx’ wüste Rocksongs mit enormer Kraft, Tommy Lee trommelte wie ein Wilder.
62. Nine Inch Nails: „The Downward Spiral“ (1994)
Aus der selbstmörderischen Abwärtsspirale, die Trent Reznor als genresprengendes Konzeptalbum entwarf, gibt es kein Entrinnen. „Closer“ oder „Hurt“ werden verstörende Hits, „March Of The Pigs“ hingegen bleibt inkommensurabel. Eine dramaturgisch ausgefeilte Platte der Extreme – zwischen Schreien und Flüstern, Krach und Wohlklang, Gewalt und Zärtlichkeit.
61. Mercyful Fate: „Melissa“ (1983)
Mercyful Fate gaben dem Proto-Black-Metal, was Venom wegen ihrer manuellen Benachteiligung nicht besaßen: Dynamik, Punktgenauigkeit, Komplexität und filigrane Gitarren, die noch dazu mit einer traumwandlerischen Melodiesicherheit aufwarten konnten. Sänger King Diamond, durchaus gewöhnungsbedürftig zwischen Eierschneiderfalsett und traditionellem Shouting pendelnd, legte sogar schon sakrale Schminke auf.
60. Aerosmith: „Pump“ (1989)
Nach dem Comeback mit dem poppigeren „Permanent Vacation“ legte man noch einen drauf. Oder zwei: Bläsersektion und glitzernd-bluesigen Hardrock! Augenzwinkernde Abenteuer („Love In An Elevator“), atypische Tabubrüche wie die Missbrauchs- und Mörderballade „Janie’s Got A Gun“ oder gar ein Anflug von Country („What It Takes“) zeigen Aerosmith auf ihrem letzten kreativen Höhenflug.
59. Rainbow: „Long Live Rock’N’Roll“ (1978)
Das dritte Album von Rainbow ist nicht so spektakulär wie „Rising“ – dort ging es um einen magischen Moment, hier um die Konsolidierung des Errungenen. Blackmore schreibt famose Hardrock-Riffs und streut orientalische Melodien ein, Dio gibt den düsteren Zeremonienmeister. Obschon also durchsichtiger, ist „Long Live …“ nicht weniger fabelhaft.
58. Alice Cooper: „School’s Out“ (1972)
Mit dem Titelstück, das neben Pink Floyds „Another Brick In The Wall, Part 2“ zur ewigen Abi-Abschluss-Hymne werden sollte, gelang Cooper seine griffigste Nummer. Die übrigen Songs changieren im progressiveren Bereich zwischen Bernsteins Broadway, Vaudeville und Jazz. Weniger Hard- oder Glamrock, sondern Coming Of Age als cleveres Konzeptalbum zwischen Highschool und Horrorshow. Chapeau.
57. Megadeth: „Rust In Peace“ (1990)
Fiese Riffs, nihilistische Texte: Die Musik von David Mustaine ist von Bitterkeit und bösem Zynismus durchzogen. Auf diesem Werk zeigt der ehemalige Metallica-Gitarrist – erstmals unterstützt von dem Gitarrenvirtuosen Marty Friedman –, was er kann. Wütender Thrash-Metal, technisch außerordentlich versiert und harmonisch wie strukturell komplex: Take this, James Hetfield! Die Rache eines Verstoßenen.
56. Sepultura: „Roots“ (1996)
Die brasilianische Band besinnt sich auf ihre Herkunft, arbeitet mit einheimischen Percussionisten, integriert Folklore-Rhythmen und schlägt sich in die Büsche, um die Gesänge und Tribal-Drums der Xavante-Indianer aufzunehmen. Aber auch der ureigentliche Metal geht hier zurück zu den Wurzeln, zum Zwei-Riff-Hardcore. Textlich ein politischer Schulterschluss der Metalheads mit den Indigenas.
55. Skid Row: „Slave To The Grind“ (1991)
Es war kein kleiner Schock, als Skid Row zwei Jahre nach ihrem Hit-Debüt mit diesem Album um die Ecke kamen: Statt schickem Hardrock hauten einem Rachel Bolan, Dave Sabo und Sebastian Bach jetzt richtigen Metal um die Ohren, brutal und böse. Der Posterboy wurde zum Tier, die Band gewann Respekt – nur das „Monkey Business“ dankte ihnen den Imagewechsel auf Dauer nicht.
54. Aerosmith: „Rocks“ (1976)
Nie kamen die „Toxic Twins“ Tyler/Perry näher an die anvisierte Augenhöhe zu den „Glimmer Twins“ Jagger/Richards als auf ihrem vierten Album. Zwischen Koks-Brocken und ungeschliffenem Diamanten tummelten sich Blues und Funk gleich neben Sex, Drugs und Rock’n’Roll-Poesie. Dass Slash diese Platte für sich als essenzielle musikalische Initialzündung proklamiert, sagt eigentlich alles.
53. Queens Of The Stone Age: „Songs For The Deaf“ (2002)
Ein Konzeptalbum im Jahre 2002? Josh Homme macht’s möglich – so, dass es gar nicht mühsam klingt. Von L.A. fährt man in die Wüste, „God Is In The Radio“, und der vielschichtige Rock haut einen um. Mit Nick Oliveri, Mark Lanegan und Dave Grohl traut sich Homme noch mehr als auf „Rated R“, nur Taube können diesen wilden Ritt langweilig finden.
52. Motörhead: „Overkill“ (1979)
Mit ihrem zweiten Werk fanden Motörhead zu ihrem Sound und galten fortan als lauteste und dreckigste Band Englands. Im Rückblick sind die Lieder kaum noch skandalös, weil seither so viele andere Tabus gebrochen wurden und Motörhead ja nach klassischer Rock-, Blues- und Boogie-Manier komponierten. Aber der verzerrte Bass, der grollende Gesang und die spuckende Härte inspirierten so viele Bands.
51. Metallica: „Kill ‚Em All“ (1983)
„Bang that head that doesn’t bang“, steht auf dem Backcover, und den recht unvorteilhaft porträtierten Gestalten traut man das zu. Mit seiner Mischung aus grobklotziger Brachialität und spieltechnischer Feinmotorik, seiner Kombination von enormer Masse und schon fast leichthändiger Verve markierte das Album eine musikhistorische Gelenkstelle: die Begründung des Thrash aus dem Geiste der NWOBHM.
50. Deep Purple: „Made In Japan“ (1972)
Das klassische Livealbum der Mk-II-Besetzung mit wundervollen Versionen von u. a. „Child In Time“, „Highway Star“ und „Space Truckin’“. In oft ellenlangen Improvisationen kommt die tolle stilistische Spannung in der Band zum Ausdruck – die harten Gniedelkreischer haben einen tollen Swing, die entspannten Boogie-Swinger immer noch Biss. Dazu addiert sich eine immense Spielfreude: großes Kunsthandwerk.
49. Napalm Death: „Scum“ (1987)
Zwei Seiten, zwei fast komplett unterschiedliche Bands, aber das gleiche künstlerische Ethos: schneller, brutaler, obskurer! Was früher Gesang war, ist nun „Growling“. Drummer Mick Harris erfindet den „Blast Speed“-Modus, und die Songs wehen vorbei wie der Wind. Wieder ein neues Subgenre: Grindcore. „You Suffer“ wird mit seinen 1,316 Sekunden als kürzester Song im „Guinness Buch der Rekorde“ geführt.
48. Thin Lizzy: „Black Rose“ (1979)
„Elvis is dead/ The king of Rock’n’Roll is dead“, singt Phil Lynott zum Ausklang von „Do Anything You Want To“ – und lässt wissen, wer im Hardrock (noch) die Krone aufhat. Das einmalige Gitarren-Tandem von Gary Moore und Scott Gorham harmoniert, Hits wie „Sarah“ sitzen und das Grande Finale „Róisín Dubh (Black Rose): A Rock Legend“ rearrangiert kunstvoll keltische Tradition(als) und Gitarrenheldentum.
47. Black Sabbath: „Master Of Reality“ (1971)
Vom Kifferhusten des Auftakt-Songs „Sweat Leaf“ über die noch tiefer gestimmten Gitarren von „Children Of The Grave“ bis zum dahingeschleppten „Into The Void“ – mit ihrem dritten Album schufen Black Sabbath den
Statuten-Katalog für künftige Subgenres wie Stoner Rock, Sludge- und Doom-Metal. Das ruhige „Solitude“
setzt dagegen einen sensibleren Kontrapunkt.
46. Thin Lizzy: „Jailbreak“ (1976)
Die zweistimmigen Leads von Gorham und Robertson haben ihre volle Durchschlagskraft entwickelt. Aber Phil Lynott, dem Hardrock nie genug war, transzendiert das Konzept immer wieder in Richtung Pop, Soul und Folk. Mit „Emerald“, „The Boys Are Back In Town“, „Jailbreak“ und „Cowboy Song“ enthält das Album vier Klassiker, aber selbst ein Schmonzettchen wie „Running Back“ besitzt die typische Lynott-Aura.
45. Iron Maiden: „Killers“ (1981)
Noch fehlen die ausufernden Epen, aber das zweite Album offenbart bereits die überlegene kompositorische Qualität von Steve Harris und die Klasse der Gitarren-Twins Murray/Smith. Iron Maiden gelang es am schlüssigsten, die Energie des Punk, auch optisch personifiziert von ihrem Frontman Paul Di’Anno, mit den komplexen Strukturen des 70er-Prog-Rock zu kombinieren. Wichtigste Inkunabel der NWOBHM.
44. Guns N’Roses: „Use Your Illusion“ (1991)
Als die beiden Doppelalben vier lange Jahre nach dem Debüt endlich herauskamen, waren Guns N’Roses nicht mehr dieselben. Sondern die Größten. Aufgeblasen, abgewrackt, maßlos. Und genau das macht „Use Your Illusion I + II“ so faszinierend: Man hört eine Band, die alles gibt, um über sich hinauszuwachsen. Zehn-Minuten-Epen, Wut-Hymnen, Balladen, ein kleiner Rap: Nichts war unmöglich. Und bald alles vorbei.
43. Whitesnake: „1987“ (1987)
Die Blues-Wurzeln nahezu gekappt, den Sound auf Hardrock mit Keyboard getrimmt und die Mähne fürs Musikfernsehen onduliert, schielte auch David Coverdale 1987 auf den US-Markt. Der Erfolg gab ihm recht. Powerballaden wie „Is This Love“, die glattgebügelte Neuauflage von „Here I Go Again“ und ein letzter Hauch Led Zeppelin machten Whitesnake vorübergehend zu Stadionsprechern der Achtziger.
42. Deftones: „White Pony“ (2000)
Die Nu-Metal-Band beginnt zu experimentieren – mit TripHop, 80er-Wave, Prog, Shoegaze und so weiter, was sich auch daran zeigt, dass Frank Delgado am Elektronik-Spielzeug nun endlich zum festen Bandmitglied aufsteigt. Chino Moreno wispert, raunt und haucht viel, er fühlt eben so tief, auch der Rest verliert sich bisweilen fast ein wenig im Atmosphärischen, aber dann knallen doch wieder die Hammer-Riffs.
41. Death: „Leprosy“ (1988)
Zweites Album des ingeniösen Extrem-Metallers Chuck Schuldiner, der 2001 an einem Gehirntumor starb und mit seiner Band – nomen est omen! – den gleichnamigen Substil miterfunden hat. Sein Gesang hält die Waage zwischen Shouting/Growling, ist damit durchaus wiedererkennbar, sein komplexes Geschredder sowieso. Man hört noch, dass sich Death als Steigerungsform des Thrash versteht.
40. Judas Priest: „Screaming For Vengeance“ (1982)
Obwohl man hier bereits den US-Markt anvisiert und sich dort durchaus festsetzt, hat Produzent Tom Allom noch nicht alle New-Wave-Of-British-Heavy-Metal-Kanten geschliffen. Sirenenkehle Halford darf sich weiterhin richtig exaltieren, die beiden Solo-Duellanten ebenso. „You’ve Got Another Thing Comin’“ war der Hit, das Album hat viele weitere.
39. Def Leppard: „Pyromania“ (1983)
Von der Stahlstadt Sheffield zu US-Superstars: Soundperfektionist Robert „Mutt“ Lange und MTV machten es möglich. Dass Def Leppard britische Bodenständigkeit gegen Hochglanz und Produktionsbombast nach Queen eintauschten, machte „Pyromania“ nicht schlechter, sondern aus. Hochmelodische Hits wie „Photograph“ oder „Foolin’“ leisteten maßgebliche Pionierarbeit für die Pop-Metal-Ära der Achtziger.
38. Judas Priest: „Painkiller“ (1990)
Ein musikalischer Richtungswechsel. Mit dem Doublebass-Dynamo Scott Travis suchte man Anschluss an modernere, das hieß in diesem Fall: schnellere Spielweisen. Der Titelsong ist eine wahre Speed-Orgie, die auch die enormen Notenzuwächse des Gitarrenduos Downing/Tipton offenbart. Die Frischzellenkur ging ein bisschen auf Kosten der eingängigen Hymnen, dafür hatte die Band wieder Mordsfeuer.
37. Rage Against The Machine: „Rage Against The Machine“ (1992)
Rap, Hardcore und Metal? Geht das? Auf dem RATM-Debüt von ’92 hört man mal Fugazi („Bombtrack“), mal wird Led Zeps „Kashmir“ verarbeitet („Wake Up“). Während Tom Morello an der Gitarre Höchstleistungen vollbringt, gibt Zack de la Rocha den politischen Poeten. Das Ergebnis ist eine unerhört dynamische, stilprägende Crossover-Platte, der kaum einer hinterherkam.
36. Deep Purple: „In Rock“ (1970)
Im selben Jahr wie Black Sabbaths Debüt meißelten Deep Purple ihre Rock-Definition in Stein. Weniger diabolisch, dafür musikalisch verspielter und mit vielen künftigen Kunstgriffen des Hardrock – wie der ausufernde Kraftakt „Child In Time“ beweist: Gitarre und Orgel duellieren sich mit Klassik-Kadenzen durch die Eingeweide des Blues, während Ian Gillan Falsett und Befreiungsschreie perfektioniert.
35. AC/DC: „Powerage“ (1978)
Das erklärte Lieblingsalbum der Band (und von Keith Richards) mit vielen halb vergessenen Klassikern, die seit Jahren aus dem Liveprogramm verbannt sind. Vor allem in der langsamen Blues-Rock- und Boogie-Abteilung ist es hervorragend besetzt – mit dem charismatischen „Down Payment Blues“, dem kräftig aufstampfenden „Gimme A Bullet“ oder dem unglaublich lässig lostuckernden „What’s Next To The Moon“.
34. Mötley Crüe: „Dr. Feelgood“ (1989)
Das letzte große Aufbäumen des L.A.-Glamrock, bevor Grunge ihm ein Ende machte. Mötley Crüe waren immer die härtesten unter den bunten Hunden (zumindest bis Guns N’ Roses kamen), und das US-Nr.-1-Album „Dr. Feelgood“ war das Meisterstück von Nikki Sixx, der hier unwiderstehliche Kracher über Sex, Suff und noch viel Schlimmeres schrieb. Die Adrenalin-Hymne „Kickstart My Heart“ knallt heute noch.
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