Die meistüberschätzten Filme aller Zeiten (1): The Omen

"Psychologischer Horror"? Wohl eher eine Aneinanderreihung von Schockmomenten, denen der hölzerne Gregory Peck hilflos gegenübersteht.

ROLLING STONE präsentiert: Die am meisten überschätzten Filme aller Zeiten. In unserer Serie stellen wir Werke vor, die gut sind, aber nicht so gut, wie die meisten Kritiker finden („Fitzcarraldo“); Werke, die weniger klug sind als gedacht („Blade Runner“); sowie Werke, die einfach nur weh tun („True Romance“, den natürlich nur jemand wie Tony Scott drehen konnte). Teil eins:

The Omen (Richard Donner, 1976)

„The Omen“ wird gemeinsam mit dem drei Jahre zuvor in die Kinos gekommenen „The Exorcist“ als eines der großen Horror-Meisterwerke der 1970er Jahre bezeichnet. Beeindruckt von der Hippie-Ära, in der sich Jugendliche zunehmend von ihren Eltern emanzipieren, wurde der Nachwuchs in Filmen damals vermehrt als Bedrohung dargestellt. So wie hier der 5-Jährige Damien Thorn (gespielt von Harvey Spencer Stephens), der den Sohn des Teufels verkörpert. Papa Beelzebub hat dem Jungen natürlich ein Tatoo auf dem Hinterkopf verpasst („666“). Der Film funktioniert wie die meisten von Regisseur Richard Donner, also wie auch „Lethal Weapon“: als lose Aneinanderreihung von Action-Szenen. Hier gibt es nur einen Antrieb: Die Protagonisten sollen möglichst einfallsreich und blutig sterben.

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Es sammeln sich viele Figuren im „Omen“, der kleine Satan, die nichts ahnenden Eltern, das Kindermädchen … irgendwann fragt man sich nur noch, wie wohl wer draufgeht. Ein Priester etwa wird durch einen herabfallenden Blitzableiter auf den Boden gepfählt, ein Fotograf per Glasscheibe, die von einem LKW rutscht, geköpft. Am meisten tut einem Hauptdarsteller Gregory Peck leid. Der damals 60-Jährige wurde in die Produktion mit dem Versprechen gelockt, dass Horrorfilme das nächste große Ding seien. Wie lobotomisiert läuft er durch die Gegend, mit erstarrter Mimik, in einem Sujet, das nicht zu ihm passt.

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