Die Buffseeds wollen Britpop-Plüsch auf intellektuelles Niveau wuchten

Für die graphische Gestaltung des Buffseeds-Debütalbums kam den Kunststudenten des renommierten Londoner St. Marlin’s College eine gute Idee: Sie fütterten die Suchmaschine des virtuellen Bildarchivs Getty Images mit Begrifflichkeiten, die die Band zuvor ihrer Musik als grundsätzlich beschreibend zugewiesen hatte. Drei Worte pro Song gab’s, darunter meist Profundes wie faith und loss und love, und die Imagebank spuckte darauf eine Menge Bilder aus, die nun im Booklet von – The Picture Show“ die Musik des jungen Quartetts aus Devon visuell umsetzen.

„Wir haben uns mit unserem Album schon um ein möglichst hohes intellektuelles Niveau bemüht“, erklärt Sänger und Gitarrist Kieran Scragg. „So viele Leute haben soviel Kraft, Zeit und Geld in uns investiert, da wäre es doch blöd, am Ende bloß eine Stunde bedeutungsloser Musik zu haben.“ Dabei gehört es hier freilich zum guten Ton, mit der eigenen Befindlichkeit nicht hinterm Berg zu halten; den sensiblen, auf „The Picture Show“ mit unverfälschter Jugendlichkeit vorgetragenen Britpop hat man in England gleich mit Coldplay, Muse und den frühen U2 verglichen und das fürs Erste weitestgehend gut gefunden. „Im Moment ist hier alles Garagenrock“, erklärt Scragg, „da darf man ungestraft dem Trend von Gestern anhängen.“

Fürs Debüt bekamen die Buffseeds auch gleich illustre Leute wie Michael Brauer (Coldplay) und Chris Sheldon (Foo Fighters) an die Seite gestellt, die auftragsgemäß die richtigen Klangbilder erstellten. Alles ganz schön aufregend, findet Scragg. „Klar haben wir hier und da den kalten Wind des Business zu spüren bekommen“, erinnert er sich an böse A&R-Manager, die Scragg lieber als Solokünstler gehabt hätten. „Aber die Leute, denen wir schließlich vertraut haben, haben uns allen kreativen Freiraum zur eigenen Entwicklung gegeben.“ Da sind wir ja beruhigt.

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