Die Da!?!: Die Fantastischen Vier feiern „Silberhochzeit“

Heute erscheint mit "Rekord" eine neue Platte von Fanta4. Vor 25 Jahren traten die vier Jungs aus Stuttgart zum ersten Mal mit deutscher Sprechgesangsmusik an die Öffentlichkeit. Sie haben die deutsche Popmusik nachhaltig beeinflusst.

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„25“ – bereits auf dem Eröffnungstrack ihrer neuen Platte „Rekord“ gehen die Fantastischen Vier ganz offen und locker mit ihrem Alter um. In der heutigen Zeit, die geprägt ist von Jugendfetischismus und alltäglichen Schönheits-OPs, keine Selbstverständlichkeit. Andererseits – warum existierende Erfolge verschweigen? „Thomas, Smudo, Andy, Michi / rocken die gesamte City / rocken gottverdammte Hits / seit 25 Jahren im Biz“, rappen die Vier dort im Chorus, ganz im Stile ihrer amerikanischen Hip-Hop-Kollegen, die sich in ihren Texten gerne mal über ihre eigene Großartigkeit auslassen. Dabei schlagen sie jedoch einen Ton an, der irgendwo zwischen Verwunderung und verhaltenem Stolz pendelt, und befreien somit den Angebertext von seiner wahrscheinlich nie beabsichtigten Ernsthaftigkeit.

Denn die vergangenen 25 Jahre sind ja beileibe keine Kleinigkeit, sondern eine verdammt lange Zeit, in der Thomas D., Michi Beck, Smudo und And.Ypsilon schon einige Maßstäbe setzten. Schließlich hätte deutsche Rapmusik ohne ihren Humor und ihre Freude am musikalischen Experiment nicht den Ruf, den sie heute besitzt. 1989 dachte eben noch niemand wirklich ernsthaft daran, Hip Hop – dieses grundamerikanische Gemisch aus Beats und Sprechgesang – einzudeutschen und darüber hinaus noch zu einem massentauglichen Mix zu verbinden. Eben bis auf die Stuttgarter Band, die damit mehr oder weniger alle deutschen Popstars von Rang und Namen beeinflusst hat und es von Peter Fox bis Jan Delay immer immer noch tut.

Irgendwie sind die Fantas längst zu einem Phänomen geworden, das sich popkulturell verselbstständigt hat. Aber auch das wäre ohne ihr untrügliches Gespür dafür, wie viele Wendungen ein Song verträgt, vielmehr benötigt, um ein Hit zu werden, ein Ding der Unmöglichkeit. Man erinnere sich bloß an den Überraschungserfolg von „MfG“, mit dem smoothen Beat, der im Refrain ausbricht. Oder die beinahe klassische Trennungshymne „Sie Ist Weg“. Oder „Tag Am Meer“. Oder, oder, oder… Umso schöner, dass die Band noch immer aktiv Krach macht, Platten aufnimmt und mitsamt ganz hervorragender Liveband auf Bühnen zu sehen und hören ist. In diesem Sinne – auf die nächsten 25 Jahre!

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