Dschungelcamp 2014: Larissa und die Ratten des Todes. Gabby fliegt

"Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" (7): Wie Gabby sich verschätzt, Melanie den Mund nicht voll genug kriegt – und sich zwischen zwei Favoriten eine neue Front auftut.

In der zweiten, wichtigeren Turnierwoche des Dschungelcamps macht Melanie Müller ernst. Sie weint vor der Hütten-Kamera und zieht die Elternkarte: „Ich bin manchmal sehr kalt zu meiner Mama. Sie ist ziemlich krank.“ Nur, dass sie hier nicht zu ihrer Therapeutin spricht, sondern zu acht Millionen Menschen.

Hier wird wieder einmal deutlich, warum nicht etwa sie, sondern Larissa die verdient haushohe Favoritin der Sendung ist: Wann hat die österreichische Politikertochter zuletzt öffentlich ihr Elternhaus verflucht? Oder den seltsamen Vornamen ihres Freundes zum Thema gemacht? Larissa verzweifelt über Flora und Fauna, Moskitobisse und ihre grobmotorischen Fluchtversuche , aber sie zieht nicht über die anderen her.

Larissas Problem ist, dass sie keine Dschungelprüfungen mehr absolvieren muss, und so schnuppern die falschen im Team Höhenluft. Unruhe macht sich breit im Camp. Besonders Marco Angelini, der seine erste Prüfung – er musste durch Rohre mit Schlangen krabbeln – nur mit viel Jammerei bestand, testet sich als neuer Gruppenführer. Natürlich nicht durch offene Konfrontation, sondern geflüsterte Lästereien mit der von ihm verehrten Gabby.

Die beiden wollen festgestellt haben, dass Larissas Stürze aus der Hängematte ebenso absichtlich erfolgen wie die Handverletzungen, die sie sich durch heißes Wasser zufügt. Als Marco und Gabby später anfangen, Larissas Tonfall nachzuäffen („Die Pfanne bleibt oben!“), sind beide endgültig in der Liga jener kleinlauten Schüler angekommen, die ihre Weltherrschaftspläne am liebsten zu zweit im stillen Kämmerlein ausführen würden.

Da war klar: Die beiden sollten bald mal raus aus der Sendung.

Unerwartet dagegen hat sich auch Winfried von Larissa abgewandt. Seine nur scheinbar wie zufällig platzierten Großvaterküsse auf den Wangen des Models gab es ja schon seit Tagen nicht mehr zu sehen. „Sie ist die Dschungelkönigin hoch zehn!“, ruft der Schauspieler etwas höhnisch, und hält dann einen schwer nachzuvollziehenden Monolog über die Gemeinsamkeiten zwischen harter beruflicher Arbeit und Verdauung; Winfried wünscht sich Abführmittel und Support von RTL: „Jeder hier muss einen Beitrag leisten.“ Larissa, die zunächst still sein Reden von ihrer Hängematte aus beobachtet hat, sieht ihre Chance: „Ich hoffe, Du kannst bis zum Ende nicht mehr kacken.“ Punkt für sie.

Die Gastro-Prüfung ruft, der härteste Teil des gesamten Formats. Für Melanie, deren Vergangenheit die nützlichsten Assoziationen zu Dingen weckt, die man sich in den Mund stecken muss, ist das kein Problem. Allerdings vertraut sie in Marco auf den falschen Restaurantpartner. Macht er sich durch militärisch anmutende Dehnungsübungen schon im Vorfeld lächerlich, versagt er am Tisch durch Kläglichkeit, die eines Österreichers gerade beim Essen unwürdig ist.

Serviert werden unter anderem Schafshirn, lebende Maden, Truthahnhoden, Buschhirschpenis sowie frische Frühlingsrollen mit lebendem Skorpion. Marco kriegt so gut wie nichts runter. Melanie will sich für ihn doppelt ins Zeug legen, geradezu rührend führt sie für ihre Unbekümmertheit die ostdeutsche Sozialisation („Hatte ich schon als Kind gegessen. Hatten nichts anderes früher“) ins Feld. Der schwachbrüstige Marco feuert sie zwar an: „Das essen doch keine Menschen! Ess‘ drei oder keine. Du bist ein Viech!“, aber die Truthahnhoden erledigen die pappsatte Melanie dann doch. Mit nur einem Stern gehen ein aufgeregt plappernder Angelini („Ich bin halt Wiener Schnitzel gewöhnt“)  und eine nach dem vielen Protein leicht aufgedunsen wirkende Melanie zurück ins Camp.

Für die Nacht hat RTL das Finale der Mädchen vorbereitet: Larissa gegen Gabby. Irgendwas muss doch da knallen. Beide werden isoliert und ziehen zum Schlafen in eine Höhle, wo sie mit Alkohol und Picknickwaren verwöhnt werden. In der Nacht beginnt der Horror, die beiden werden von Ratten heimgesucht. Verzweifelt vergraben sie sich unter der Decke und kreischen, was das Zeug hält. Die Infrarot-Nachtkamera fängt das das Grauen ein, die kleinen flitzenden Schatten. Blair Witch Project!

Irgendwann halten beide es in der Höhle nicht mehr aus. Im Dunkeln, wo man die Hand vor Augen nicht sehen kann, kämpfen sie darum, wer als erster aus dem Loch ins Freie krabbeln darf.

An Ende steht wieder Tanja Schumann, die mittlerweile wie paralysiert das Geschehen um sich verfolgt und sich ins Hotel zurück wünscht, zur Auswahl. Und Gabby. Die sich selbst als heimliche Favoritin bezeichnet hatte. Und nun von den Zuschauern rausgewählt wird. Ihre gespielte Erleichterung über den Rauswurf tut einem jedoch weniger leid als Tanjas leerer Gesichtsausdruck.

Favoriten:

1. Larissa

2. Melanie

3. Winfried

Hier können Sie lesen, warum Melanie Müller bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ Dschungelcamp-Königin 2014 wurde.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates