Ed Kuepper

Unermüdlich, dieser Mann. Ed Kuepper hat schon an jedem Genre gekostet, das sich zwischen Free-Jazz und Country auitut, seiner ganz eigenen Stimme ist er dabei nie verlustig gegangen. Mit jedem Song: Egal, ob in Begleitung eines vielköpfigen Blas-Ensembles oder allein auf der Akustischen eingespielt, verbreitet er eine eigentümliche Schwingung. Mit der Ernsthaftigkeit eines Mad Professor testet der Australier immer wieder unbekannte Resonanzflächen, um vertraute Sounds zu finden. Einen Kuepper-Song erkennst du immer.

Didgeridoo, Jew’s Harp oder Mellotron hat er nicht mit ins Knust gebracht Die «umgreifenden Echos dieser Instrumente, mit denen der Enddreißiger in jüngerer Zeit im Studio gerne seine Stimme unterlegt hat, imitiert er jetzt durch Manipulationen der Gitarre. Ein elektronisches Eflektgerät steht neben ihm auf einem kleinem Tisch; mit einer Blechbox unter seinem Fuß gibt Kuepper, der Ein-Mann-Kapelle, den Beat.

Da sind auch Klassiker erlaubt, die kein anderer Künstler covern darf. AC/DCs „Highway Tb Hell“ hängt bei ihm als sanftes Tremolo im Raum, Johnny Cashs kurzer Knaller „Ring Of Fire“ hallt melancholisch in die Länge. Das sind sozusagen Eingemeindungen fremder Songs, die eher nebenbei stattfinden. Denn das Reich, sprich: das Repertoire dieses Songwriters ist sowieso riesig. Über 20 Jahre ist Kuepper immerhin schon dabei, die Rocker The Saints oder das Jazzpopper Laughing Clowns sind nur zwei seiner Formationen. Und deshalb ist die Frage am Konzert-Ende, ob das Publikum noch irgendwelche Wünsche hat, nicht sehr klug. Alles ruft durcheinander, Ed Kuepper aber merkt sich alle Titel und arbeitet sie in einer Extra-Schicht ab.

Unermüdlich, dieser Mann. Und wirklich zuverlässig.

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