Eddie Hinton ist tot – ein Nachruf

Die dunkelste Stimme, die je aus einem hellen Halse kam, schweigt für immer. Eddie Hinton, selbst von Schwarzen ab „weißer Otis Redding“ akzeptiert, starb in Alabama – Infarkt mit 49. Hinton gehörte seit ’69 zur Weltklasse-Clique der Muscle Shoals-Musiker – mit kongenialen Partnern wie Dan Penn, Donnie Fritts, David Hood, Spooner Oldham. Als Solisten aber wurden sie von ihren damaligen Companies behandelt wie der letzte Dreck. Und genau dort landete Eddie. LSD und Sprit ruinierten den Top-Gitarristen, dessen Debüt-LP „Very Extremely Dangerous“ (1978) längst eine gesuchte Rarität ist. Hinton spielte für Elvis, Wilson Pickett, Solomon Burke. Seine pechschwarzen Southern Soul-Klassiker übernahmen Aretha Franklin, Percy Sledge, Tony Joe White. Die Tantiemen rauschten durch den Schornstein. Der Mann aus Tuscaloosa hauste in Heimen, stapelte Hundefutter, durfte die Muscle Shoals-Studios ausfegen. 1986 erschien sein Comeback „Letters Front Mississippi“ auf dem deutschen Line-Label, 1991 bis ’93 folgen „Cry And Moan“ und „Very Bitte Highway“ (Zensor): Extraklasse Ton für Ton. Eine neue Arbeit („Can’t Beat The Kid“) blieb unvollendet. Otis ist zum zweitenmal gestorben. Grund genug, Ihr Morrisons, Cockers, DeVilles, Stewarts 8C Co., für eine sinnvolle Tribute-CD. Nur: Pflockt vorher den Kollegen Collins an. Bernd Matheja

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