Endlich mal ausbrechen

Von New-Metal-Bands verehrt, erlebt Tony Iommi den zweiten Frühling

Keine Frage, der Mann ist eine Legende: Tony Iommi hat mit Black Sabbath ein ganzes Genre auf den Weg gebracht und vermutlich mehr Gitarristen beeinflusst als Carlos Santana.

Seit Bands wie Korn oder Limp Bizkit die Metal-Gitarre wieder salonfähig machen, erlebt Tony Iommi obendrein einen zweiten Frühling – wenn auch nur als Zitat „Wenigstens geben sie zu, woher sie den Sound haben“, gibt sich Iommi angesichts der allzu offensichtlichen Parallelen müde.

Die Huldigung durch die Epigonen bietet dem Meister des Gruselrock nun immerhin eine gute Gelegenheit, sich der modernen Jugend mit einem Soloalbum zu empfehlen. Auf „Iommi“ musiziert er mit mehr als einem Dutzend illustrer Kollegen, darunter Billy Corgan, Dave Grohl, Henry Rollins und Billy Idol (!), die sich allesamt willig den Vorgaben des Gastgebers beugten und offenkundig froh waren, sich den freilich leicht trivialen Düster-Riffs Iommis ganz ungeniert hingeben zu können. „Indeed,ich hatte das Gefühl, viele der Gäste auf der Platte haben es genossen, einmal aus dem ausbrechen zu können, was sie normalerweise tun“, erinnert sich Iommi.

Auch Ozzy Osbourne durfte auf Iommis Solowerk singen – allerdings erst, nachdem er persönlich bei seinem alten Freund vorstellig wurde. „Ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt dabei sein will, da stand er schon vor meiner Tür und fragte ganz beleidigt, wann ich ihn endlich dazu bitten würde.“ Alte Liebe, so scheint’s, rostet auch unter Schwermetallern nicht.

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