Every Grain Of Sand

Der hitzige US-Songwriter Dan Bern ging zum Durchatmen in die Wüste

Fünf Jahre hat es gebraucht, bis die Wüste aus Dan Bern einen entspannten Mann gemacht hat. 2002 verließ Bern L.A., wo er einige Jahre zuvor die lokale Folk-Szene angegriffen hatte, wie Bern eben alles angriff damals – seine Musik, die potenzielle Karriere, die Regierung freilich.

Ob er in die Wüste ging, um ruhig zu werden, oder ob er ruhig wurde, weil er in die Wüste ging, kann er nicht sagen. Jedenfalls legt das neue, sechste Album namens „Breathe“ Zeugnis davon ab, dass der Mann mit der Dylan-Stimme fürs Erste genug hat von allzu vorlauten Tönen und Kreuzzügen jeglicher Art. „I am painting something warm/ To ride us through the storm“, singt Bern, „And the days fade/ And the car’s in second gear / And all the questions/ You’ve been saving / For the next electric wave/ Will be answered/ In the Christian New Year.“

„Ich war zu lange auf meinem Feldzug, ich brauche eine Pause“, erklärt Bern, „mein Rücken ist ziemlich im Eimer, und insgesamt ist mir klar geworden, dass ich nicht mehr lange durchhalten werde, wenn ich mich nicht um meine Gesundheit kümmere. Also habe ich mich selbst ein bisschen zur Ruhe gebracht. Ein bisschen recken und strecken, ein bisschen intensiver atmen, das ist der Plan.“

Die Platte zur Auszeit ist nicht grundsätzlich anders als die vorigen, nur entspannter, unaufgeregter. „Ich habe mir nicht all zu viel vorgenommen mit diesen Songs, sondern sie einfach kommen lassen“, analysiert Bern, „ich bin jetzt schon eine ganze Weile nicht mehr richtig lang auf Tour gewesen, sondern sitze hier in der Wüste. Es gab also keine Stimulanz außer dem Universum und dem Himmel über mir. Ich wollte bewusst einen Ort der Ruhe kreieren, der dem großen Chaos da draußen widersteht.“.

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