Feiertagsbedingt schon heute der Filmstart der Woche: „Der fantastische Mr. Fox“ von Wes Anderson.
Auch beim Trickfilm bleibt Anderson ("Royal Tenenbaums", "Darjeeling Limited") seinem exzentrischen Blick auf egomanische Patriarchen und ihre gestörten Familien treu. Kritik und Trailer.
Auch beim Trickfilm bleibt Anderson („Royal Tenenbaums“, „Darjeeling Limited“) seinem exzentrischen Blick auf egomanische Patriarchen und ihre gestörten Familien treu. Ja, in dieser Adaption einer Geschichte von Roald Dahl wirkt dieser eindringlicher als je zuvor.
Der berüchtigte Hühnerdieb Fox, im Original mit verwegenem Charme von George Clooney gesprochen, ist mit Frau und Sohn in einem Baum sesshaft geworden. Doch dann gibt er seinem Instinkt nach und plündert in nächtlichen Aktionen die Vorräte der drei reichsten Farmer. Die rücken mit Gewehren und Baggern gegen die Höhle der Sippe vor, was auch die anderen Tiere in Gefahr bringt. Es dauert etwas, bis man sich an die Stop-Motion-Bilder gewöhnt hat, die Illustrationen des 19. Jahrhunderts ähneln. CGI- oder 3D-Effekte wären in Andersons schrulligem Kosmos auch kaum denkbar.
Dennoch ist sein Abenteuer an Rasanz den Animationsfilmen ebenbürtig. Und die Detailpracht aus poetischen, absurd-komischen, zärtlichen, boshaften, klugen Ideen ist einzigartig. Mit dem Fuchs, der sich der Domestizierung widersetzt, bläst er anarchisch zur Attacke auf das fette Kapital, das sich hinter Elektrozäunen verschanzt. Dazu erklingt „Street Fighting Man“ von den Rolling Stones, und Jarvis Cocker spricht einen Folksänger, der bei seiner Heldenballade auf Fox mundtot gemacht wird.
Oliver Hüttmann