Folk-Popper JOHN MAYER will: Freude bereiten, oben bleiben. Und bloß nicht an Deppen erinnern

Ein strammes Bürschchen, dieser John Mayer aus Atlanta/Georgia. Wie er mit zukunftsgläubigem Blick neben der Gitarre auf der Bettkante thront, das hat schon was. Er ist 24, ein Wunderkind natürlich und froh, dass die Plattenfirma nie mit „die neue, junge Songwriter-Sensation aus den USA“ geworben hat Sein Major-Debüt „Room For Squares“ (bei Columbia) lässt Potential erahnen, klingt etwas poliert. „Stimmt“, sagt Mayer, „mein Sound hat keine Ecken und Kanten, aber genau so soll es sein. Musik machen, die gut hörbar und einfach angenehm ist, das kann ich und das ist mein Auftrag.“ Das hätte auch Dave Matthews sagen können, der neben Jakob Dylan und Sting einer der Kandidaten ist, an die Mayers Platte erinnert. Zumindest werde er nicht mit Deppen verglichen, schmunzelt er.

Selbst hört der junge Mann Ben Folds, Paul Simon und Billy Joel. Darauf kann man sich einigen, und der freundliche John Mayer kommt ins Plaudern: „Wenn ich auf einer Bühne stehe, ist das unvergleichlich und vielleicht nur so zu beschreiben: Ich bin der Surfer und das Publikum stellt die Wellen dar, auf denen ich reite.“ Und er weiß genau, dass es heutzutage auch im Folk-Pop nicht mehr viel Neues gebe, man eben nicht zu viel erwarten dürfe, immer im Hinterkopf haben müsse, dass der 11. September neben dem ganzen Leid auch die Sinne für die kleinen Freuden im Leben wieder geschärft habe.

Wie schön, doch was eigentlich hat der Albumtitel „Room For Squares“ zu bedeuten? „Das ist eine lustige Geschichte: Ich blätterte in einem Katalog des Jazz-Labels ‚Blue Note‘ und stieß plötzlich auf den Satz JNo Room For Squares‘ und dachte: Wieso soll kein Platz sein für Häuserblöcke? Es ist doch für alles und jeden genug Platz da! Schon hatte ich einen Titel für die Platte.“ So einfach ist das für entscheidungsfreudige Menschen.

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