Fruchtig mit Malznote

Die Band Elbow braut das, was sie so gern trinkt, neuerdings gleich selbst.

Das „Old Tom“, ein obergäriges, dunkles Starkbier mit einem süßlichen Nachgeschmack, war bislang der Popstar unter den Bieren der Familienbrauerei Robinson’s aus Stockport bei Manchester. Bei den „World Beer Awards 2009“ war es zum weltbesten Ale gekürt worden. Konkurrenz für das Bier mit dem Kater-Konterfei kommt in diesem Herbst aus eigenem Haus. „Build A Rocket Boys!“ heißt ein neues „Golden Ale“ von Robinson’s. „Jungs, baut eine Rakete und trinkt dazu am besten ein Bier“ – das klingt ziemlich nach den Selbstermächtigungsfantasien aus der Baumarktwerbung, verweist aber auf die Band Elbow und ihr gleichnamiges Album.

Die Männer um Sänger Guy Garvey, der mit seiner Statur ohnehin einen veritablen Bierbrauer abgeben würde, sind jedoch nicht bloß lächelnde Testimonials – Elbow haben das Bier selbst kreiert. „Es war für uns eine große Ehre, dass Elbow uns für die Entwicklung ihrer Biersorte um Hilfe gebeten haben“, sagt Brauerei-Manager John Robinson, der den gemeinen Elbow-Fan für eine der Kernzielgruppen seines Unternehmens hält. „Die Band kam mit einer klaren Vorstellung zu uns, wie ihr Bier schmecken sollte. Sie haben die Brauerei besichtigt, zwei Stunden Bier gezapft und verschiedene Sorten miteinander kombiniert, bis sie ihren Geschmack gefunden hatten.“

Beim „Manchester Food & Drink Festival“ im Oktober soll das Fassbier, das mit einem moderaten Alkoholgehalt von 4,0 Prozent gebraut wird und einen leicht bitteren, fruchtigen Geschmack mit feiner Malznote hat, erstmals gezapft und danach im Nordwesten von England in Pubs ausgeschenkt werden. Auf der Homepage der Band kann es als Flaschenbier weltweit geordert werden.

Es ist in Mode, dass sich Musiker zu Produzenten von alkoholischen Getränken aufschwingen. So hat sich Carlos Santana in das Geschäft mit Tequila in Mexiko eingekauft. AC/DC haben im Sommer mit dem australischen Weingut Warburn Estate ihre erste Weinkollektion auf den Markt gebracht. Und Gisbert zu Knyphausen hat ein paar Flaschen vom Familiengut abgezweigt: einen halbtrockenen Riesling zum Debüt, einen trockenen Spätburgunder zu „Hurra! Hurra! So nicht.“.

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