Golden Globes: Rede von Cillian Murphy zensiert

Der irische Mime ist „der glücklichste Mann der Welt“. Und dann kommt die Schere der Zensur.

Nachdem der 47jährige Schauspieler aus der irischen Hafenstadt Cork an gestrigen Sonntag (07. Januar) den „Golden Globe“ als „Bester Hauptdarsteller“ für seine Hauptrolle in „Oppenheimer“ bekommen hat, tritt er ans Rednerpult. Und wird für die „Live-on-Tape“-Ausstrahlung auch prompt zensiert. Wegen dem Wörtchen „fecking“, was umgangssprachlich etwa „verdammt“ oder verflucht“ bedeutet, und in der „Variante mit u statt e“ bekannter ist.

Die Zuschauer an ihren Flatscreens verpassen somit einen zentralen Teil seiner Ansprache, wegen der Verwendung des anderen F-Wortes, das offensichtlich für US-Ohren nicht geeignet sind. Die eher harmlos-herzige Zeile „Ich bin der glücklichste Mensch auf Erden“, fiel wegen „fecking“ der Bild-/Tonschere zum Opfer, weil sie in der Kombi mit dem anstößigen Kraftausdruck geliefert wird.

Murphy lobt auch seinen langjährigen Kollegen Christopher Nolan ( „Golden Globe“ für die beste Regie), als er den Preis in die Hände gedrückt bekommt.

„Als ich das erste Mal ein Set von Christopher Nolan betrat, wusste ich, dass DAS anders ist“, sagt er. „Ich erkannte es an der Intensität, am Grad der Konzentration und der Hingabe. Und dem kompletten Fehlen von Sitzmöglichkeiten für die Schauspielerschaft. Mir war klar, dass ich mich in den Händen eines visionären Regisseurs und Meisters befunden habe.“

Seine letzte Einlassung deckt sich mit einer Aussage von Filmkollegin Anne Hathaway (oder es ist einfach nur ein Insider-Scherz), dass der Filmemacher keine Stühle an seinen Sets zulässt.

Murphy weiter: „Ich möchte Chris und Emma (Thomas) dafür danken, dass sie 20 Jahre lang Vertrauen in mich hatten. Auch dafür besten Dank!“

Auch die Co-Stars bekommen ihre Props:

„Eines der schönsten und gleichzeitig verletzlichsten Dinge daran, ein Schauspieler zu sein, ist, dass man es nicht alleine schaffen kann. Wir hatten die unglaublichste Besetzung in diesem Film. Es war magisch und einige von ihnen sind heute hier: Emily Blunt, Robert Downey Jr., Matt Damon, Gary Oldman. Danke, dass ihr mich durch diesen Film getragen und gehalten habt“.

Zuvor hatte bereits Murphys Leinwandpartner Robert Downey Jr. den Preis für den „Besten Nebendarsteller“ gewonnen. Downey hatte zuvor bereits drei Globes gewonnen – einen als Mitglied des Ensembles von „Short Cuts“ im Jahr 2004, einen als „Bester Nebendarsteller“ infür seinen Part in der Serie „Ally McBeal“ im Jahr 2001 und einen dritten im Jahr 2010 als „Bester Darsteller“ in der Musical-Komödie „Sherlock Holmes“.

Auf die Nominierung für „Oppenheimer“ folgt Murphys erster Globus-Sieg; es ist seine zweite Nominierung bei den Globes, nachdem er 2005 für „Breakfast on Pluto“ nominiert worden ist.

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