HAMLET von Kenneth Branagh

Etwas ist faul im OEuvre von Kenneth Branagh. Nach seinem sensationellen Regiedebüt „Henry V“, dem spritzigen „Viel Lärm um nichts“ und verspielten „Ein Winternachtstraum“ mußte jetzt Old Will zum vierten Mal als Vorlagengeber dienen. Und sttrebt den Shakespeare-Film non plus ultra an. A film to end all adaptations! „Kürze ist des Witzes Seele“, finden wir in „Hamlet“, und „Mehr Inhalt, weniger Kunst!“ Branagh wollte nichts Kurzes, sondern viel Inhalt und noch mehr Kunst So rang er den Produzenten die Erlaubnis ab, den Text ungekürzt zu verfilmen. Das vierstündige Opus ist im 70-Millimeter-Format gedreht worden – das schafft überwältigende Bilder und atemberaubende Tableaus. Da die Story ins 19. Jahrhundert und das viktorianische Schloß Blenheim verlegt wurde, erreicht der Film eine visuelle Pracht fern der düsteren mittelalterlichen Enge, in der „Hamlet“ nomalerweise zu Hause ist.

Der von Branagh gespielte Hamlet ist kein Zweifler; sondern am Hofe seines intriganten Onkels ein cleverer Intellektueller, der seinen Wahnsinn nur vorspielt und die Fäden in der Hand hat; nur bekennt er sich zu spät zu Ophelia (Kate Winslet), mit der er längst geschlafen hat. Charlton Heston ist als Wanderschauspieler dabei, Billy Crystal als Totengräber, Robin Williams als Osrick. Jack Lemmon aber wirkt in der Kostümrolle als Marcellus ziemlich verloren. Der Rest ist Schweigen.

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