Hardware – Entertainer für die Open-air-Saison

T Ein mini-studio im walkman-format: dat-GESPANN MIT SUPER-BIT-MAPPING-TECHNIK Unter den Cassetten-Geräten sind DAT-Maschinen die Krone der Schöpfung – da gibt’s unter Kennern keine Diskussion. Das trifft selbst auf die Winzlinge im Walkman-Format zu. Der neueste Sony-Beitrag zum Thema heißt TCD-D8, steckt in einem hochglänzenden, anthrazitfarbenen Gehäuse und kostet stolze 1500 Mark. Der Gegenwert ist angemessen: Dieser Digitalzwerg holt aus den kompakten, bis zu 120 Minuten langen Bändern eine Musikqualität, die das Gütesiegel High End verdient hat. Und er kann aufnehmen – sowohl von analogen Musikquellen als auch von digitalen Geräten mit allen üblichen Abtastfrequenzen. Natürlich klappt die Aufnahme auch mit angeschlossenen Mikrofonen, zum Beispiel auf Open-air-Gigs. Die Perfektionisten unter den Hobby-Produzenten aber setzen noch eins drauf. Sie verbinden ihren DAT-Schönling mit dem etwas schlichter aussehenden Spezial-Adapter SBM-1 für rund 1000 Mark. In diesem Kästchen stecken ein hochwertiger, rauscharmer Mikrofonverstärker, ein Aussteuerungsregler, ein DigitaWAnalogwandler und als Qou des ganzen ein cleverer Chip, der die Audio-Signale so fein digitalisiert wie eine 20-Bit-Aufhahmemaschine im Studio. Das Resultat wird dann so auf das 16-Bit-Format des DAT-Recorders umgerechnet, daß die Klangvorzüge erhalten bleiben. Super Bit Mapping heißt der geniale Rechentrick. Diese Form von Signalverarbeitung steht für extrem saubere Klänge. Den Beweis kann Sony jederzeit antreten: Die Musikabteilung des Konzerns hat ein spezielles Repertoire an CDs veröffentlicht, die mit Super Bit Mapping eingespielt wurden. Diese Aufnahmen klingen dank der SBM-Technik samt und sonders außergewöhnlich klar und rauscharm. k Praktischer digitalo als prhsbrecher: KOMPAKTER MINI-RECORDER IN DCC-TECHNIK Günstiger geht’s nicht. Für gerade mal 600 Mark bietet Philips seinen DCC-Recorder DCC170 an, ein Digitalgerät, das verdammt nahe an die DAT-Qualität herankommt. Selbst Puristen geben zu, daß sie den Einfluß der im DCC-System verwendeten Datenreduktion kaum hören. Ein weiterer Vorteil: Wie alle DCC-Geräte kann der DCC 170 auch analoge Compactcassetten abspielen. Er funktioniert also auf Wunsch wie ein konventioneller Walkman, sogar mit dem Rauschunterdrückungssystem Dolby B. Liegt dagegen eine Digitalcassette im Laufwerkschacht, so kann das Maschindien Titelnamen in seinem Display anzeigen. Schade nur, daß vorbespielte DCC-Cassetten im Handel zu den Raritäten gehören. Sie konnten sich nicht recht durchsetzen. Sei’s drum: Für klanggewaltige Eigenaufnahmen ist Philips‘ DCC 170 bestens gerüstet. ¿ Der elecx te mit der stromSPAR-TECHN1K: EIN CASSETTENPLAY-ER FÜR MARATHON-KONZERTE Walkmänner sind alle gleich? Ein paar sind etwas gleicher. Aiwa, japanischer Spezialist für attraktive HiFi-Petitessen, hat einen Player im Programm, der sich schon durch seine Fassadenkunst vom Gros der Konkurrenzgeräte absetzt. Das Modell HS-PX557 (Preis: um 200 Mark) erfreut seinen Besitzer mit einem sehr leichten, mattglänzenden Gehäuse aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung. Und weil es nur knappe zwei Zentimeter dick aufträgt, paßt es in jede Hemdtasche. Dank stromsparender Technik musiziert der Aiwa bis zu 17 Stunden an einem Stück. Drei Leuchtdioden zeigen den jeweiligen Stand der Energiereserven. Für den Musikgenuß ohne lästiges Bandrauschen steht das eingebaute Dolby-B-System. Und für eine ausgewogene Klangbalance mit eher schlanken, aber präzisen Bässen sorgen die mit einer Kabel-Fernbedienung ausgerüsteten Ohrhörer. ADER MASTER BLASTER: EIN KAVENTSMANN MIT ALLEM DRUM UND DRAN Früher trug man sie zum Baseball-Käppi auf der Schulter. Heute wirken sie schon fast wie gepflegte Hausaltäre: die Ghettoblaster der postproletarischen Ära. Das gilt besonders für den Panasonic RX-ED 70, einen Henkelmann für Arrivierte zum Preis von rund 600 Mark. Auf Tastendruck läßt der Apparat ein veritables Cockpit aus dem Gehäuse surren, das in seinem zentralen Display die Uhrzeit, den per Suchlauf oder Stationsspeicher aufgerufenen Radiosender oder den CD-Titel von der Silberscheibe im eingebauten Player anzeigt. Unter dem Steuerboard sitzen gleich zwei Cassettenlaufwerke – eines für Eisenoxyd- und eines für Chromund Metal-Bänder, und beide zusammen als Kopierstation. Weil der komfortable Musikmacher nicht nur unter freiem Himmel eine gute Figur macht, hat er sogar eine Fernbedienung. Am allerbesten klingt er, wenn der Equalizer mit seinen fünf Sound-Programmen in neutraler Position bleibt Dann spielen sich mittlere Frequenzen zwar etwas in den Vordergrund, aber dafür gibt’s ein schönes, erstaunlich breites Stereopanorama. ^ Jukebox eingebaut: ein henkelmann mit dreifachem cd-wechsler und weck-timer Gleich drei CD-Silberscheiben stapelt der Edel-Ghettoblaster RC-XC1 von JVC in ebenso vielen Schubladen übereinander. Per Tastendruck läßt sich jeder der drei Tonträger direkt anwählen. Ebenso komfortabel geriet das Radioteil. Der automatische Suchlauf macht UKW-, Mittel- und Langwellen-Stationen ausfindig, und 15 Senderspeicher laden die Empfangsfrequenzen in ihr elektronisches Gedächnis. Für Alternativprogramme vom Band ist das Casettenlaufwerk auf dem Oberdeck zuständig. Das ganze, auch fernbedienbare Ensemble funktioniert auch als Radiowecker: Ein Timer stattet die Musik zur vorprogrammierten Zeit Für den JVC gilt wie für den Panasonic: Das Equalizer-Programm sollte die neutrale Position anzeigen. Dann spielt die Jukebox (Kostenpunkt: 500 Mark) mit munterem Temperament und äußerst realistischen Klangfarben. Und soll’s mal fetziger zur Sache gehen, so hilft allemal ein Druck auf die „Multi-Bass-Horn“-Taste: Aus zwei hornförmigen Windkanälen bläst die Maschine dann ein bemerkenswert sattes Tiefton-Fundament ¿ Ohrensausen im preis iniiluui i ln: das bassgefühl aus dem schockwellen-hörer Bässe, so die lebensnahe Ansicht im Hause Panasonic, nimmt der Mensch nicht nur mit dem Trommelfell, sondern auch über das Druckempfinden der Haut wahr. Also konstruierten die Panasonic-Akustiker einen Kopfhörer, der des Basses Grundgewalt mit einem auf die Ohren wirkenden Vibrationseffekt verbindet Dieses Hörgerät ist Bestandteil eines neuen Mobil-Entertainers für Strand, Freibad und Dusche: In einem spritzwassergeschützten Gehäuse steckt ein Cassettenplayer mit einem Radioteil. Die technischen Details sind eindrucksvoll: Der Player stellt sich auf Chrom- und Normalcassetten ein, Dolby B unterdrückt das Rauschen, eine Autoreverse-Mechanik wechselt flugs die Laufrichtung des Bandes. Der Tuner empfangt UKW und Mittelwelle mit digitaler Abstimmung, die Frequenzen erscheinen im LCD-Display, und hinter fünf orangefarbenen Knöpfchen stekken 20 Stationsspeicher. Der Klang gehört, besonders mit dem XBS-Extrabaß, zum wohl Schwärzesten, was baßkräftige Cassettenplayer aus dem Hörer pusten. Die Ohrmuschel-Massageist ist inklusive. Ein Muß für Soul-Fans: Panasonic RQ-SW 20 für 250 Mark. ¿ Radiohören mit dem mikro-wicht: ein ¿^ Die neusten stars in der mobil-szene: player und recorder für die mini disc Die Mini Disc, so scheint’s, kommt langsam, aber gewaltig: Der kleine Musikspeicher hat bereits Japan und die USA erobert, und auch in der alten Welt entwickelt er sich zügig zum Boom-Produkt. Sony liefert die passende Hardware, zum Beispiel den Porti-Recoder MZ-R3, einen Mini-Disc-Walkman der zweiten Generation. Das Gerät kann alles, was das System hergibt: aufnehmen von analogen oder digitalen Signalquellen, jeden einzelnen Titel mit einer eigenen Display-Inschrift versehen, die aufgenommenen Stücke zusammenfügen oder durch separate Markierungen voneinander trennen, löschen von Titeln in Sekundenbruchteilen. Der Preis für diesen handlichen Recorder der Superlative liegt bei rund 800 Mark. ¿ Im grünen sitzen und die bundesliga gucken: ein zwergwüchsiger lcd-fernseher macht’s möglich Casio, Spezialist für winzige Fernseher mit bunten LCD-Schirmchen, hat das richtige Set für die Frischluft-Saison: ein putziges Gerät mit dem Namen EV-2500 für knapp 500 Mark. Im Preis inbegriffen ist auch ein Radioteil: Kommt nichts Diskutables in der Glotze, geht es mit Mittelwelle oder UKW weiter, allerdings nur in Mono. Klar: HiFi-Genüsse sind mit dem kleinen eingebauten Lautsprecher nicht zu machen, da muß dann schon ein . Kopfhörer her, und die Bildschirmdiagonale von 6,5 Zentimetern reicht nicht eben fürs Kino-Feeling. Aber die aktive TFT-Technik des kleinen LCD-Displays sorgt für kontrastreiche Bilder, und wenn ein Mattscheiben-Akteur das Bildformat füllt, kann man sogar sein Minenspiel deutlich erkennen. Der Fernseher speist sich aus drei dicken Mono-Zellen, die für etliche Stunden reichen, oder aus einem externen 6-Volt-Netzteil. A Pack die badehose ein: ein universalUTENSIL FÜR SONNE, SEE – UND WALKMAN Die Idee ist eigentlich naheliegend: Weshalb die Bügel der Sonnenbrillen ungenutzt hinter die Lauscher klemmen und die Ohrstöpsel für den Walkman ungesichert den Gehörgängen anvertrauen? Grundig kombinierte Sicht- und Hörgerät erstmals zu einer gemeinsamen Prothese. Das Ding nennt sich Challenger und filtert alle grellen Sonnenstrahlen aus dem Blickfeld, während es zugleich zwei Hörkapseln am Ort der akustischen Wahrnehmung fixiert Die Erfindung erinnert, mit Verlaub, ein bißchen an Altmeister Düsentrieb, aber sie funktioniert immerhin. Zum perfekten Sitz ohne Druck und ohne Wackeln muß ihr Träger allerdings zunächst die Bügel-Länge einstellen. Dazu gibt’s einen simplen Teleskop-Mechanismus mit vier Rast-Positionen. Ist diese Übung absolviert, kann der Spaß losgehen. Der Klang? Ziemlich mittenbetont, aber insgesamt noch halbwegs passabel. Der Preis: Mit rund 80 Mark nicht eben billig. Fazit: Die Idee ist besser als die Umsetzung. > Lautsprecher mit prinz-charles-look: eine porti-anlage mit rundum-sound Max Grundig kann sich nicht mehr dazu äußern. Aber vielleicht hätte er, obwohl erzkonservativer Franke, auch seinen Spaß an dem witzigen Kasten, dem seine Nachfolger den Vornamen des Firmengründers verliehen. Der originellste Henkelmann in dieser ROLLING STONE-Kollektion heißt also Max und trägt seine Lautsprecher in exzentrischer Anordnung nach einem Prinzip, das seine Erfinder Space Fidelity nennen. Diese Schallwandler bestehen im Prinzip aus einer Röhre, an deren Enden jeweils ein Zweiwege-Lautsprechersystem sitzt und den Schall folglich nach rechts und nach links in den Raum entläßt Die beiden Tief-Mitteltöner sind über das Rohr miteinander verbunden und schwingen ergo gegenphasig – anders also als in herkömmlichen Lautsprecherboxen. Dadurch, so jedenfalls die Theorie, entsteht ein virtueller Raumklangeffekt, fast so wie über eine Surround-Anlage. Den Space-Fidelity-Kunstgriff wendet Grundig auch für eine gestandene HiFi Anlage und für einen Fernsehapparat an. Max dagegen ist mit seinem Batteriefach für acht Monozellen und seinem 12-Volt-Anscbluß durchaus auch Open-air-tauglich. Zu seinen Einbauten gehören ein Cassettenlaufwerk (leider ohne Dolby), ein Tuner für UKW und Mittelwelle, ein CD-Laufwerk, ein Equalizer, welcher Bässe, Mitten und Höhen getrennt beeinflußt, und eine Ultra-Baß-Schaltung für einen satten Zuschlag aus den Kellerregionen des Klangspektrums. Der Max-Grundig-Gedenk-Apparat spielt alles an die Wand, was es sonst noch so an Henkelware gibt: Die Space-Fidelity-Lautsprecher entfalten eine angesichts ihrer kompakten Bauform schon verblüffende Klangfülle. Ganz im Sinne ihrer Erfinder breitet sich überall im Raum ein breites Stereopanorama aus, das den Standort der kleinen Anlage vergessen läßt Als Musiklieferant im WohnmobiL im Boot, auf der Terrasse oder auch im Büro macht Max also stets eine gute Figur nicht zuletzt auch optisch. Der Preis: 800 Mark.

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