Hellfest-Bericht: Ist Alena Makeeva für Till Lindemann in Aktion?
Laut Medienbericht sollen Frauen beim Hellfest zu einer Aftershow-Party mit Till Lindemann eingeladen worden sein.

Beim Hellfest 2025 soll eine Mitarbeiterin von Rammstein-Sänger Till Lindemann gezielt Frauen im VIP-Bereich angesprochen haben. Ziel: Eine Einladung zu einer privaten Aftershow-Party im Hotel des Musikers in Nantes. Nach Aussagen mehrerer Zeuginnen sei dabei auf eine „gute Zeit“ mit Lindemann angespielt worden. Das berichtet „Mediapart“.
Einladung zu privater After-Party: Vorwürfe gegen Till Lindemann beim Hellfest
Die Aussagen erinnern an bereits bekannte Vorwürfe gegen den Sänger. Seit 2023 berichten junge Frauen, sie seien auf Partys eingeladen worden, auf denen sich grenzüberschreitende Situationen entwickelt hätten (ein Ermittlungsverfahren der Berliner Staatsanwaltschaft gegen Till Lindemann wurde damals eingestellt).
Stimmen von Festivalbesucherinnen
„Mediapart“ habe dabei mit mehreren Frauen gesprochen. Eine 35-Jährige war als Ausstellerin auf dem Festivalgelände, als sie gegen 22:30 Uhr von einer „eleganten Frau in Schwarz mit orientalischem Akzent“ angesprochen wurde. Diese habe sie gefragt, ob sie Fan von Rammstein sei, und lud sie zu einer Party ein. Die Formulierung: „Es geht darum, Spaß zu haben und ihm Gesellschaft zu leisten.“
In einem kurzen Post auf ihrem Instagram-Account, der Mediapart vorliege, bestätigt die Freundin der Ausstellerin, dass auch sie angesprochen worden sei: „Eine Frau kam zu uns, nachdem sie mehrere andere junge Frauen getroffen hatte und bevor sie zu anderen ging. […] Sie erzählte uns, dass sie für Till attraktive junge Frauen suchte. […] Ich bin bei weitem nicht die Einzige, die zu dieser After-Party eingeladen wurde.“
Der bekannte „Casting Director“
Die betreffende Rekrutiererin hat Mediapart als Alena Makeeva identifizieren wollen– laut Instagram-Profil „Casting Director on Tour with Till Lindemann“. Sie war bereits in den Rammstein-Skandal verwickelt. Die Band gab an, sie entlassen zu haben. Dennoch war sie beim Hellfest anwesend und postete Fotos vom Gelände sowie ein Video vom Hotelzimmer in Nantes. Lindemann ist derzeit als Solokünstler unterwegs, Rammstein pausieren.
Hotel und Festivalleitung reagieren
Auf die Anfrage von Mediapart habe Alena Makeeva nicht reagiert. Die Direktorin des Vier-Sterne-Hotels sagt, ihr sei „nichts Ungewöhnliches aufgefallen“. Auch nicht die Anwesenheit von Personen, die nicht auf der Gästeliste standen. „Sie waren sehr respektvoll. Aber ja, vielleicht gab es ein bisschen Musik auf der Terrasse“, sagte sie gegenüber Mediapart.
Till Lindemanns Management habe sich auch geäußert: „Niemand hat sich beschwert.“
Hellfest-Direktor Benjamin Barbaud erklärte der Zeitung später: Man habe keine Kenntnis von einem Casting gehabt und es keinesfalls autorisiert. VIP-Bänder würden in limitierter Zahl an Künstler verteilt – wen diese einladen, unterliege nicht dem Einfluss des Festivals.
„Mediapart“ fragte: Ist das Hellfest seinen Sicherheitsverpflichtungen gegenüber den Festivalbesuchern nicht nachgekommen, indem es Alena Makeeva Zugang zum VIP-Bereich gewährte? Auf eine erneute Nachfrage zu diesem Thema habe das Festival schließlich geantwortet. „Es ist klar, dass wir dieses Casting nicht genehmigt hätten, wenn uns die Künstlerin vorher davon erzählt hätte“, erklärt er.
Kritische Stimmen zu Künstlerauswahl
Das Festival wirbt auf seiner Website mit einer Nulltoleranz gegenüber sexistischer, sexueller, rassistischer oder homophober Gewalt. In diesem Jahr standen neben Till Lindemann ähnlich umstrittene Künstler wie Ronnie Radke oder Bård Eithun auf der Bühne.
Barbaud verteidigt die Booking-Entscheidungen: Man sei kein moralischer Richter. Bislang habe man keine Vorfälle registriert, die gegen die Festival-Charta verstoßen hätten.
Tickets für 2026 trotz Kontroversen fast ausverkauft
Trotz wachsender Kritik bleibt das Hellfest beim Publikum beliebt. Der Vorverkauf für 2026 beginnt am 8. Juli – ohne dass ein Line-up bekannt ist. 2024 waren die 55.000 Tickets in nur 25 Minuten vergriffen.