Kaiser Chiefs: Kaisers neue Kleider

Die Kaiser Chiefs präsentieren sich als die nächste britische Sensation.

München, Atomic Cafe. Au backe! Schon wieder eine neue, im Popkönigreich hochgelobte Band, die die UK-Jünger auch hierzulande hysterisch in die Clubs treibt. Als die Kaiser Chiefs (schon der Bandname klingt ja, als habe das irgendein Marketingfex nach dem Erfolg von Franz Ferdinand ausbaldowert) zu „Everybody’s Got Something To Hide Except Me And My Monkey“ von den Beatles die Bühne betreten, ahnt man Schlimmes: Gitarrist Andrew White im Anzug mit Krawatte, Pilzkopf und hochgeschnallter Rickenbecker auf Beatle getrimmt, Sänger Ricky Wilson in – an einen Bademantel erinnernden – rot-grün gestreiftem Jackett eine Mischung aus Harry Nilsson und Harpo, der erste Song mit dem sensationellen Titel „Na Na Na Na Naa“ eine offenkundige Verneigung vor Manfred Mann. Epigonentum oder verspäteter Karneval? Aber vom ersten Ton an hüpft und springt und singt alles, was hüpfen, springen und singen kann. And the hits keep Coming: „Everyday I Love You Less And Less“, „Saturday Night“, „I Predict I Riot“. „Employment“, das Debütalbum der Kaiser Chiefs, scheint eh schon jeder zu Hause im Plattenschrank zu haben, obwohl es in Deutschland offiziell mal wieder noch gar nicht erschienen ist. Aber wen kümmert das schon. Das ist die neue Avantgarde. Und die Kaiser Chiefs sind die unterhaltsamste Live-Band seit den Libertines. Au backe!

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