Kevin Devine: Der Songwriter aus Brooklyn ist ab morgen auf Tour
Schon seine Band Miracle Of 86 hatte viele musikalische Perlen, die leider nur einen kleinen Fankreis erreichten. Zur richtigen künstlerischen Entfaltung kam Songwirter Kevin Devine erst mit seinem Solo-Schaffen. Ab morgen ist er auf Tour.
Bei Kevin Devine fragt man sich manchmal, wie jemand, der immer noch unter dem Radar vieler Songwriter-Freunde fliegt, so gute Texte hinbekommen kann. Egal, ob politisch wütend und schwadronierend oder leise melancholisch seufzend – sein auf mittlerweile fünf Alben verteiltes Oeuvre hat so manches Glanzstück parat. Sein wütender Abgesang auf Amerika „Burning City Smoking“, auf dem formidablen „Put Your Ghost To Rest“ erschienen, ist so ein Beispiel. Wie er sich da in ein lyrisches Abkotzen auf den Status Quo in Amerikazur Zeit des Irak-Kriegsreinsteigert – das hat ungemein Klasse.
Auch auf dem aktuellen „Brother’s Blood“, das Kollegin Fuss mit vier Sternen versah und als „sein bestes Album“ beschrieben hat, kann er die hohe Qualität wieder halten, egal ob er in „Another Bag Of Bones“ wütend schwadroniert, in „I Could Be With Anyone“ zu feinem Indiefolk über das menschliche Zusammensein sinniert oder im vielleicht besten Stück leise, verletzt, aber trotzdem nicht ohne Bissigkeit das Eifersuchtsdrama „Your Husband“ mit diesen Zeilen beginnen lässt: „Your husband / He drinks like a writer / But he writes like a banker / I hope his pens all run dry.“
Noch lebendiger wird das alles, wenn der schmale junge Mann aus Brooklyn auf der Bühne über sich hinaus wächst und sich in jeden seiner Songs mit gleicher Intensität hineinsteigert. Aber seineDeutschlandtour isteine gute Gelegenheit, sich das mal anzuschauen. Ebenfalls empfehlenswert bei der Gelegenheit: Sich hier noch einmal die vier Songs seiner „Daytrotter Session“ herunterzuladen.
11.12. Köln, Stereo Wonderland (ausverkauft!)
12.12. Leipzig, Paris Syndrom (Black Box)
13.12. Berlin, Privatclub
14.12. Wien (AT), B72
15.12. Hamburg, Astra Stube
16.12. Giessen, MuK